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Häufige Fragen zu New Work und Beteiligungsprozessen

In unseren Projekten werden uns immer wieder Fragen zum Prozess und den Effekten eines Veränderungsprozesses gestellt.Die häufigsten Fragen (und kurze Antworten) haben wir nachfolgend zusammengefasst. Sollten Sie Ihre Frage nicht finden, schreiben Sie uns oder rufen Sie gerne an.

Einflüsse einer modernen Arbeitsumgebung

Welchen Einfluss hat die Arbeitsumgebung auf die Produktivität?

Eine gute Arbeitsumgebung fördert situatives Arbeiten. Das bedeutet, dass es für unterschiedliche Tätigkeiten auch unterschiedliche Bereiche gibt. Verschiedene Orte, passend zu den situativen Arbeitsaufgaben, steigern die Qualität und Geschwindigkeit der Arbeitsergebnisse.

Und wenn zudem Spaß und Wohlbefinden gefördert werden, hebt dies die Motivation. Dazu gehört übrigens neben der physischen auch die psychologische Umgebung (Team, Kultur, Führungskräfte).

Wenn alles zusammenpasst, kann jede und jeder einen besseren Job machen – was die Organisation in Summe produktiver macht.

Welchen Einfluss hat die Arbeitsumgebung auf den Krankenstand?

Eine moderne Arbeitsumgebung hat massiven Einfluss auf die Kultur und Stimmung im Team. Wer sich am Sonntag auf Montag freut, feiert auch seltener krank. Das belegt auch der jährliche AOK-Fehlzeitenreport: Mit einer positiv aufgeladenen Arbeitswelt lassen sich bis zu 7 Fehltage pro Mitarbeitenden und Jahr einsparen.

Welchen Einfluss hat die Arbeitsumgebung auf Innovation und Problemlösungskompetenz?

Wir messen in der Nachsorge unserer Projekte stets einen großen Ausschlag beim Thema Lösungskompetenz, eigenverantwortlichem Arbeiten und dem Gehen von neuen Wegen.

Organisationen mit einer gesunden New-Work-Arbeitswelt sind automatisch innovativer, weniger bürokratisch und können besser auf Krisen reagieren.

Welchen Einfluss hat die Arbeitsumgebung auf die Arbeitgeber-Attraktivität?

Ein Arbeitsumfeld, dass Spaß macht, in dem man seinen Job gut machen kann, wo man sich wohlfühlt und eigene Ideen einbringen kann, führt zu Reduzierung von Kündigungen und einer hohen Weiterempfehlungsquote (im Bekanntenkreis + über Mundpropaganda + PR).

In Kombination mit dem steigenden Konkurrenzkampf um Arbeitnehmer ist das ein großes Plus. Den Anspruch auf eine Wohlfühlumgebung hat übrigens vor allem auch die junge Generation an ihren Arbeitgeber.

Welchen Einfluss hat die Arbeitsumgebung auf Teamwork und Siloabbau?

Dort, wo mehr Transparenz herrscht, eine bessere und informelle Kommunikation stattfindet und das Miteinander vor dem Gegeneinander kommt, verschwinden Silos wie von Geisterhand.

Auch Teams funktionieren besser: Menschen, die miteinander reden, finden eher Gemeinsamkeiten und gewinnen eher Vertrauen zueinander. Ein gutes Raumkonzept bewirken daher genau das Gegenteil von langen Fluren mit Zellenbüros, kleinen oder keinen Teeküchen und fehlenden Teamräumen.

Desk Sharing / Schreibtischkonzepte / Büroformen

Was sind die Vorteile von Desk-Sharing?

Typische Vorteile sind:

  • Platzgewinn für Sonderflächen (Begegnungsorte, Rückzugsorte, Projektflächen, Workshopräume)
  • Bedarfsgerechteres Arbeiten (mal Ruhe und Konzentration, mal Teamnähe)
  • Mehr und besserer Austausch im Team
  • Temporäre Teamnähe auch für „mobile“ MA (Außendienst etc.) möglich, die sonst keinen festen Schreibtisch haben
  • Kosteneinsparungen durch weniger Flächenbedarf für „Schreibtischlager“ (Schreibtische sind rechnerisch bei einem Tag Home-Office pro Person nur zu 50 Prozent belegt)

Was sind die Nachteile von Desk-Sharing?

Desk-Sharing hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Die gängigsten sind:

  • Verlust der permanenten Lagerfläche für Bücher, Akten und Materialien auf dem Schreibtisch (mit Abstand am häufigsten genannt in Befragungen)
  • Die individuelle Dekoration und Möblierung des eigenen Schreibtisches entfällt.
  • Bei schlechter Planung: Regelmäßige Suche von Plätzen, Suche von Kollegen, ungünstige Platzverteilung
  • In speziellen Fällen, beispielsweise bei körperlichen Einschränkungen oder speziellem Hardwarebedarf, ist der Komfort von individueller Hilfsausstattung eingeschränkt.

Müssen beim Desk-Sharing alle mitmachen?

Es gibt auch Desk-Sharing-Modelle, die einen Mix aus festen und flexiblen Schreibtischen haben. Diese erlauben Ausnahmen und Regeln, die für die meisten gut passen.

Wichtig: Ein Desk-Sharing-Modell muss man in der Konzeptphase gemeinsam erarbeiten. Dann entfallen auch die meisten Widerstände, da gute Lösungen gefunden werden.

Müssen bei Desk-Sharing auch die Führungskräfte mitmachen?

Wenn sich das gewählte Desk-Sharing-Modell an alle richtet: Ja, denn Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion.

Aber: Es braucht in jedem Modell Rückzugsorte und buchbare Einzelbüros für Führungsaufgaben. Bei einem Mix-Konzept werden diese individuell (logisch) hergeleitet und partizipativ festgelegt.

Verbessert ein Großraumbüro die Kommunikation?

  • Ganz im Gegenteil: Studien belegen, dass die persönliche Kommunikation im Vergleich zu Zellen- und Gruppenbüros bis zu 70 Prozent abnimmt. Zeitgleich nimmt der Austausch per E-Mail zu. Interessanterweise auch zwischen Schreibtischnachbarn.
  • Das Vertrauen zu den Bürokolleginnen und -kollegen schwindet, da unser Gehirn nur bei Gruppengrößen bis ungefähr 15 Personen in der Lage ist, jede Person gut einzuschätzen.
  • Die Umgebung sorgt für Dauerstress und höheren Energieverbrauch, da unser Gehirn jede Bewegung im Raum wahrnimmt und auf mögliche Gefahren bewertet. Man wird früher müde, die Leistung nimmt ab.
  • Ungefähr 50 Prozent der täglichen Arbeitszeit verbringen wir mit konzentriertem Arbeiten. Hierfür ist eine ruhige Umgebung von Vorteil – für einige sogar unverzichtbar.
  • Im Team-Office-Prinzip haben wir alle diese Fakten berücksichtigt und mit weiteren Punkten, wie Gesundheitsaspekten und Wohlfühlfaktoren verwoben.

Beteiligung / Partizipation / Change

Welche Rolle spielen Führungskräfte in einem Beteiligungs-/Partizipationsprozess?

Gute Führungskräfte sind schon lange keinen reinen Entscheidungsträger mehr. Sie sind wichtige Vorbilder, die mit gutem Beispiel voran gehen müssen. Und sie sollten mit ihren Steuerungsmöglichkeiten die notwendigen personellen Kapazitäten einräumen und zur Teilnahme motivieren.

Wie geht man mit Kritikern und Schwarzmalern in einem Transformationsprozess um?

Menschen, die Kritik äußern, sind grundsätzlich in jedem Prozess nützlich. Haben sie die Angewohnheit, nur zu meckern und nichts Konstruktives beizutragen, muss man darauf reagieren und sie aktiv mitgestaltend einbinden. In der Regel führt ein moderierter Umgang durch externe Vertrauenspersonen, wie das NEU-Team, zu einer überraschend positiven Teilnahme der Kritiker.

Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Manchmal bleiben einzelne Personen weiterhin ein Störfaktor im Prozess. In dem Fall ist es das Beste, sie zu ignorieren und auf die Kraft der Masse zu setzen. Denn so traurig es auch ist: Ein Vielzahl von Gründen, die meist nichts mit dem Veränderungsprozess zu tun haben, führt dazu, dass bis zu 15 Prozent der Belegschaft immer auf der dunklen Seite des Flures bleiben.

Weitere Themen

Wie sieht eine Arbeitsumgebung aus, die für Führungskräfte optimiert ist?

Egal, ob Führungskraft oder nicht: Es braucht in jeder Arbeitsumgebung geschützte Orte für Vier-Augen-Gespräche, konzentrierte Einzelarbeit und sensible Telefonate oder Videokonferenzen.

In jedem guten Arbeitsweltkonzept sind diese definiert und mit entsprechenden Nutzungs- und Buchungsregeln belegt. So haben auch Führungskräfte aller Hierarchiestufen die Garantie, ihren Job gut und mit Freude machen zu können.

Zudem sind Orte sinnvoll, an denen sich Führungskräfte untereinander über Personal- und Teamthemen austauschen und gegenseitig coachen können.

Wie viel Home-Office ist gut, wie viel ist zu viel?

Home-Office bzw. mobile Arbeit ist ein mächtiges Werkzeug und ermöglicht viel flexiblere Arbeitsweisen und individuellere Arbeitsmöglichkeiten. Es wirkt aber leider auch wie eine Treppe im Büro. Bei reinem Home-Office-Betrieb messen wir 80 Prozent weniger Kommunikation über laufende Arbeiten. Das führt zu doppelten oder schlecht abgesprochenen Arbeitsergebnissen und sinkendem Teamgefüge. Denn: Wer sich selten riecht, fühlt und persönlich trifft, verliert zum Teil die Bindung und das Vertrauen ineinander. Menschen sind soziale Wesen und eine gute Gruppendynamik braucht immer auch physische Kontakte.

Unser Empfehlung sind zwei bis drei Home-Office-Tage pro Woche. Auch hier darf es natürlich  Ausnahmen geben, denn jeder Mensch „tickt“ anders.

Was ist das beste Arbeitsplatzkonzept?

Es gibt keine Blaupause, die auf jede Organisation gelegt werden kann. Jede Organisation ist anders und auch die Menschen in den Organisationen sind anders, haben andere Bedürfnisse, Herausforderungen, eine andere Geschichte.

Dennoch ist es sinnvoll, erprobte Bausteine und Erkenntnisse für die individuelle Konzepterstellung zu nutzen. Da gibt es diverse, internationale Modelle, wie Activity Based Working oder Business Club, die sich dem Thema annehmen. Allerdings sind diese aus Zeiten vor der Digitalisierung/Home-Office und nicht umfassend.

Eine sinnvolle Alternative ist das Team-Office-Prinzip. Es fasst alle modernen Erkenntnisse (auch die nach Corona) zu einem Leitfaden zusammen. Dabei berücksichtigt es u.a.

  • architektonische Aspekte (Raum, Ausstattung, Technik, Raumregeln)
  • zwischenmenschliche Faktoren und Verhaltenspsychologie
  • Gesundheits- und Effizienzaspekte

Das Team-Office-Prinzip ist die beste Grundlage, um damit passgenaue Konzepte zu entwickeln – denn das EINE Konzept, das für alle passt, gibt es nicht.

Wie groß ist die Erfolgschance bei einem New-Work-/Arbeitsraum-Projekt?

Alle unsere partizipativen New-Work-Projekte führen im ersten Schritt (Leistungsphase 0, vor HOAI) zu passenden und akzeptierten Konzepten.

Solch ein gutes New-Work-Konzept bringt sehr viel Flexibilität mit und kann auf nahezu jede spätere Veränderung der Rahmenbedingungen reagieren (Budgetkürzungen, Personalveränderungen, Standortwechsel, etc.).

Mögliche Risiken warten bei der Umsetzung:

  1. Wenn der Prozess durch die oberste Führungsebene verworfen, torpediert oder ignoriert wird, ist eine erfolgreiche Umsetzung unwahrscheinlich.
  2. Massive äußere Einflüsse, wie eine Pandemie, eine schwere Wirtschaftskrise o.ä. können die Umsetzung erschweren oder stark ausbremsen.