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Wenn Maschinen Maschinen bauen

3. Februar 2015

Wir erfinden immer schneller Dinge, von denen man vor wenigen Jahrzehnten noch dachte, dass sie reine Fantasie wären. Viele „verrückte“ Ideen aus Science-Fiction-Filmen der Vergangenheit sind heute Normalität. So ist aus dem Communicator in „Raumschiff Enterprise“ das Handy geworden – welches mittlerweile vom Smartphone abgelöst wird. Und per zusätzlicher Sensoren wird aus dem Smartphone das medizinische Handgerät, mit dem Dr. McCoy schon in den 60ern seine Patienten mobil untersuchte. In den 80ern wurde der Film „Zurück in die Zukunft“ ein Kassenschlager und prophezeite uns Flachbildschirme und 3D-Kino. Zur gleichen Zeit kämpften in „Terminator“ die Menschen gegen sich selbst steuernde Waffen, die wir heute in Form von Drohnen und satelliten- und wärmegeleiteten Geschützen im Einsatz sehen. Auch die holografische Kommunikation aus Star Wars (1977) ist inzwischen technisch realisierbar. Und der sprechenden Computer „HAL 9000“ aus dem Film „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) nennt sich jetzt „Siri“ und läuft auf jedem iPhone. Sogar das weltweite Kommunikationsnetz, das Mark Twain Ende des 19. Jahrhunderts als Utopie beschrieb, ist hundert Jahre später Realität: Das Internet.

Wenn man sich die aktuelle Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz und Robotik anschaut, kommt man nicht um folgende Diskussion herum:
Wir bauen Maschinen, um menschliche Intelligenz nachzubilden, sogar zu überflügeln. Bestes Beispiel: Ein Supercomputer, der 2011 die Quizsendung „Jeopardy“ gewinnt. Dabei implementieren wir zwangsweise auch Eigenschaften und Verhaltensformen, die unsere Gesellschaft nicht immer positiv beeinflusst haben. Konflikte, kriegerische Auseinandesetzungen, Ressourcenvernichtung und ungezügelte Forschung haben ihre Spuren hinterlassen. Und trotz allem technischen Fortschritt reicht ein Blick in die Nachrichten, um sich kopfschüttelnd zu fragen, wann wir Menschen lernen, dass Gemeinschaft der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg ist, nicht der Konflikt.

Was passiert, wenn wir unseren Maschinen beigebracht haben, selbstständig zu denken und sich selber zu reproduzieren? Werden diese gegeneinander antreten – so wie wir es ihnen vorleben? Oder werden sie erkennen, dass Menschen irgendwann keinen Nutzwert mehr für diesen Planeten haben und beginnen, eine eigene Maschinen-Gesellschaft ohne Menschen aufzubauen? Terminator, Matrix und Co. halten uns bedrohliche Szenarien vor Augen, von denen sich keiner wünscht, dass sie irgendwann Realität werden. Doch ausschließen können wir es nicht. Dafür ist unser Forschungsdrang zu groß. Wenn etwas machbar ist, wird es auch irgendwann jemand ausprobieren. Hoffen wir daher, dass es an jeder Erfindung auch immer einen Not-Aus-Schalter geben wird.

Wer sich mit dem Thema noch weiter beschäftigen möchte, dem empfehlen wir die Artikelreihe „Wirtschaftswelten 2025“ der Wirtschaftswoche.

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