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Falls Sie ein paar Minuten Zeit haben, bevor Sie die­sen Text lesen, tun Sie jetzt ein­mal fol­gen­des: Suchen Sie sich ein bis drei Kollegen. Besorgen Sie 20 unge­koch­te Spagetti, einen Meter Klebeband, einen Bindfaden und einen Marshmallow. Bauen Sie aus Spagetti, Faden und Klebeband gemein­sam einen frei ste­hen­den Turm, an des­sen Spitze der Marshmallow befes­tigt ist.

Messen Sie nun nach, wie hoch Ihr Turm ist. Liegen Sie über 53 cm? Herzlichen Glückwunsch! Dann sind Sie immer­hin bes­ser als der durch­schnitt­li­che CEO. Machen Sie sich nichts draus, wenn Ihr Turm nied­ri­ger ist. Wirtschaftsstudenten kom­men im Schnitt nicht höher hin­aus als 25 cm. Anwälte schnei­den etwas bes­ser ab, 38 cm. Aber viel bes­ser meis­tert die soge­nann­te Marshmallow Design Challenge eine ande­re Gruppe: Kindergartenkinder. Sie schaf­fen es durch­schnitt­lich auf 68 cm.

Teamarbeit macht den Unterschied

Was machen Kinder anders als Erwachsene? Peter Skillman, Initiator des Experiments und lan­ge als Designer bei Palm und Microsoft tätig, sieht zwei ganz grund­le­gen­de Unterschiede. Zum einen sei­en Kinder bes­ser in Teamarbeit: „Bei ihnen stellt sich nicht zuerst die Frage, wer CEO der Spagetti AG ist. Sie fan­gen ein­fach an,“ erläu­tert er in einem TED-Talk zur Marshmallow Challenge.

Zudem hät­ten sie eine ande­re Herangehensweise. Während die Erwachsenen dazu ten­dier­ten, von unten nach oben zu bau­en, bau­ten die Kinder von oben nach unten. Sie set­zen zuerst einen Marshmallow auf die Nudeln und brin­gen ihn dann lang­sam immer wei­ter in die Höhe. Gerät die Konstruktion ins Wanken, kön­nen sie direkt ein­grei­fen. Die Erwachsenen hin­ge­gen erfah­ren erst am Schluss, ob ihre Konstruktion den schwe­ren Marshmallow trägt.

So erobern Sie Ihre Innovationsfähigkeit zurück

Was die Kinder in Skillmans Experiment vor­ma­chen, ist ein Lehrstück für inno­va­ti­ves Arbeiten und eig­net sich damit auch als Vorbild für Unternehmen. Es zeigt: Im Laufe unse­res Lebens eig­nen wir uns zwar viel Wissen an, ver­ler­nen aber gleich­zei­tig grund­le­gen­de krea­ti­ve Kompetenzen. Die müs­sen wir uns wie­der erar­bei­ten.

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Einfach mal machen
Kinder ler­nen durch Ausprobieren. Sie wie­der­ho­len etwas so lan­ge, bis es klappt. Erwachsene den­ken so lan­ge theo­re­tisch über eine Problemlösung nach, dass am Schluss zu wenig Zeit zum Ausprobieren bleibt. Wenn die Theorie nicht funk­tio­niert, bleibt kei­ne Zeit für Verbesserungen.

Weniger Nischendenken, mehr Austausch
Gemischte Gruppen schnei­den in der Marshmallow Challenge deut­lich erfolg­rei­cher ab als homo­ge­ne. Je unter­schied­li­cher die Kompetenzen der ein­zel­nen Teammitglieder sind, des­to grö­ßer ist das Gesamtwissen der Gruppe. Insgesamt lie­fert das inno­va­ti­ve­re Ergebnisse.

Perfektionismus able­gen
Start-Ups machen es vor: Es muss nicht alles per­fekt sein, was auf den Markt kommt. Es reicht schon ein „mini­mum via­ble pro­duct“. Das kann dann mit dem Feedback des Kunden wei­ter ent­wi­ckelt wer­den.

Kurzfristig den­ken
Pläne und Zahlen sind wich­tig für die Bilanz. Doch wo Innovation gefragt ist, braucht es kurz­fris­ti­ge Reaktionsfähigkeit. Wer weiß schließ­lich jetzt, was der Kunde in einem Jahr will?

Zu Fehlern ermu­ti­gen
Kinder haben kei­ne Angst vor Fehlern. Sie sind für sie ledig­lich ein Teil des Wegs, der schließ­lich zum Ziel führt. Wer Angst hat, etwas falsch zu machen, kann nicht krea­tiv wer­den.

Aus frem­den Fehlern ler­nen
Dass man aus eige­nen Fehlern lernt, ist bekannt. Doch auch die Fehler ande­rer lie­fern wert­vol­le Einblicke. Skillman erkann­te im Experiment: Die ers­ten fer­ti­gen Produkte sind sel­ten die bes­ten. Wer sich regel­mä­ßig genau auf dem Markt umsieht, ist also im Vorteil.

Integrieren Sie Kreativitätstechniken in den Arbeitsalltag
Wir möch­ten an die­ser Stelle einen letz­ten Punkt ergän­zen. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter doch mal zur Marshmallow Challenge antre­ten. Und wenn Sie wei­te­re Kreativtechniken oder Hilfsmittel in Ihren Arbeitsalltag inte­grie­ren möch­ten, haben wir eini­ge wei­te­re Bausteine für Ihre Innovationskultur im Angebot. Und pas­sen­de Seminare und Workshops fin­den Sie bei den Freunden des Neuen.

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