Haben Sie schon mal überlegt, Ihr nächstes Meeting nicht im Konferenzraum abzuhalten, sondern bei einem Spaziergang? Warum nicht? Schon Aristoteles wandelte beim Philosophieren mit seinen Schülern durch Athen. Und seine dabei gesponnenen Gedanken zählen schließlich zu den wichtigsten Ideen der Menschheitsgeschichte.
Dass Bewegung für bessere Ideen sorgt, liegt auf der Hand. Denn wer seinen Körper (und Kopf) in Schwung bringt, der sendet auch neue Impulse ans Gehirn. Und andersherum: Wenn wir zu lange auf einen Bildschirm starren, merken wir irgendwann ganz von alleine, dass uns die Ideen ausgehen.
Wer Sport treibt, tut also nicht nur seinen Muskeln etwas Gutes, sondern auch den Nervenzellen. Mehr noch: Regelmäßige Bewegung steigert das Gehirnvolumen. Und Joggen ist ein weitaus besseres Training für die grauen Zellen als jede Art von Gehirnjogging. Wieso das so ist und wie Sie es schaffen, Bewegung als festes Ritual in den Arbeitsalltag zu integrieren, erklären wir in diesem Artikel.
Wenn Sie Ihrem Hintern Beine machen, wirkt sich das unmittelbar auf die Kreativität aus. Und zwar ganz enorm: einer Studie der Universität Stanford nach nämlich um 100 Prozent.
Kreativität aber entsteht im Grunde einfach aus der zufälligen Verknüpfung bereits vorhandener Nervenzellen. Das heißt im Umkehrschluss: Wer kreativ sein will, ist auf eine allgemein gute Gehirnleistung angewiesen.
Und damit belohnt die Natur Studien zufolge vor allem Menschen, die sich regelmäßig bewegen – also etwa zwei bis dreimal in der Woche für mindestens eine halbe Stunde. Wichtig ist dabei, dass wenigstens ein gewisses Maß an Anstrengung erreicht wird, aber keinesfalls zu viel. Freude sollte es außerdem machen.
Ist das gegeben, können Bewegung und Sport unter anderem die Konzentration fördern, wie Wissenschaftler der Universität Ulm herausgefunden haben. Dazu ließen Sie Testpersonen vier Monate lang ein Ausdauersportprogramm absolvieren. Anders als bei den Probanden in der Kontrollgruppe, die keinen Sport gemacht hatte, waren bei den Sportlern nach Abschluss des Experiments die Konzentration und die räumliche Vorstellungskraft deutlich verbessert.
Dass Sport auch das Gehirnvolumen vergrößern kann, belegt eine Studie des Psychologen Kirk Erickson. Über den Zeitraum von einem Jahr untersuchte er die Hirnleistung älterer Probanden. Das Ergebnis: Die Gehirne der Menschen, die sich regelmäßig bewegt hatten, waren um durchschnittlich zwei Prozent gewachsen. Die derjenigen, die sich nicht außergewöhnlich bewegt hatten, waren um ein Prozent geschrumpft.
Mehr Nervenzellen alleine reichen allerdings noch nicht für eine bessere Denkleistung. Sie müssen auch an bestehende Nervenbahnen anknüpfen können. Dafür sorge der Sport gleich mit, sagt der Neurowissenschaftler Manfred Spitzer. Die Bewegung bringe das Gehirn deshalb mehr in Schwung als jede Form von Gehirnjogging.
Damit ist klar, dass wir alle in Zukunft öfter mal die Treppe statt dem Aufzug nehmen sollten. Oder – sofern möglich – mal weiter weg parken, um dann ein Stück ins Büro zu laufen. Sicher haben Sie selbst weitere Ideen, wie Sie mehr Bewegung in Ihren Arbeitsalltag integrieren können.
Doch spätestens nach der Lektüre dieses Artikels haben Sie vielleicht erkannt, dass Tischtennisplatte, Boxsack, Büroyoga oder Kletterwand keineswegs nur als Mittel zur Ablenkung von der Arbeit oder gar als reine Spielereien verstanden werden dürfen. Sondern eben auch als Möglichkeit, sich auch während der Arbeitszeit sportlich zu betätigen und das Denken anzukurbeln.
Aber auch Meetings können mal im Stehen abgehalten werden, oder je nach Thema auch in Bewegung. Höhenverstellbare Schreibtische sind nicht nur bei Rückenbeschwerden ein großer Gewinn für Mitarbeiter. Telefonate lassen sich ganz hervorragend im Gehen führen – sofern Sie nicht kabelgebunden unterwegs sind ist. Auch wenn Sie in Ruhe nachdenken möchten, geht das bestens in Bewegung. Und eine Bewegungspause mit den Kollegen macht Spaß und ist besonders effektiv. Dabei können Sie sich nämlich gleich auch noch austauschen.
Wenn Sie überlegt haben, ob Sie das Thema Sport (mal wieder) in die Liste Ihrer Neujahrsvorsätze aufnehmen sollten: Unbedingt. Aber nicht (nur), um Weihnachts- oder Coronakilos loszuwerden oder die Gesundheit zu stärken. Sondern vor allem, weil Sie Ihrem Gehirn damit viel mehr Gutes tun können als mit jedem Sudoku oder Kreuzworträtsel.
Und wenn Sie Ihre Mitarbeiter dabei unterstützen wollen, sich mehr zu bewegen, müssen Sie nicht gleich die Aufzüge vom Strom nehmen. Bieten Sie Ihnen stattdessen Gelegenheit, Pausen auch außerhalb der Kantine zu verbringen – idealerweise in einem Bewegungs- und Kreativraum.
Wie ein solcher Raum bei Ihnen aussehen könnte, zeigen wir Ihnen gerne. Sprechen Sie uns einfach an!
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