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Wussten Sie eigent­lich schon immer, was Sie beruf­lich machen möch­ten? Vermutlich nicht. Also taten wir, was alle taten: Wir such­ten uns Praktikumsplätze. Und erkann­ten, dass Praktikanten vor allem eines ler­nen dür­fen: Kaffee kochen und kopie­ren. Eine Erfahrung, die vie­le von uns gemacht haben.

Leider genie­ßen Praktikanten in man­chen Unternehmen auch heu­te noch zu wenig Aufmerksamkeit durch erfah­re­ne Mitarbeiter. Statt als poten­zi­el­le Ideengeber wer­den sie als zusätz­li­che Arbeitslast wahr­ge­nom­men. Deshalb wer­den sie oft erst gar nicht rich­tig ein­ge­ar­bei­tet und mit Hilfstätigkeiten betraut.

Statt Praktikanten zu igno­rie­ren, soll­ten Unternehmen auf sie hören. Denn gera­de der unvor­ein­ge­nom­me­ne Blick von außen ist es, der Dinge ins Rollen bringt. Und weil Jugendliche ganz anders den­ken als Erwachsene, haben sie viel öfter bril­lan­te Ideen.

Die Jugend: Quell der Ideen und der Kreativität

Haben Sie auch manch­mal das Gefühl, dass Sie sich frü­her mehr getraut haben? Mit Anlauf über Abgründe sprin­gen zum Beispiel? Oder Achterbahnfahren? Und beob­ach­ten Sie sich jetzt dabei, wie sie schon Herzrasen krie­gen, wenn Sie nur dar­an den­ken? Oder wenn Sie dar­an den­ken, dass Ihre eige­nen Kinder so etwas tun könn­ten?

Das ist ganz natür­lich. Während wir zu Erwachsenen wer­den, mutiert unser Gehirn zu einer ratio­na­len Kontrollinstanz. Es unter­drückt impul­si­ve und emo­tio­na­le Handlungen und macht uns zu ziem­lich ratio­na­len Wesen.

Das ist einer­seits gut fürs kör­per­li­che Wohlbefinden, denn es mini­miert das Verletzungsrisiko. Doch es ist ande­rer­seits schlecht – für die Kreativität. Denn wer krea­ti­ve Ideen ent­wi­ckeln will, muss sich aufs Irrationale ein­las­sen kön­nen.

Bei Teenagern funk­tio­niert der neu­ro­na­le Kontrollmechanismus (noch) nicht so wie von der Natur gewünscht. Sie schla­gen des­halb schnel­ler über die Stränge. Und sie ent­wi­ckeln viel schnel­ler neue Ideen, weil ihre Vernunft noch nicht die größ­te Rolle spielt.

Wissenschaftler glau­ben zudem, dass Jugendliche in der Lage sind, sich über einen län­ge­ren Zeitraum gedank­lich auf nichts Wesentliches zu fokus­sie­ren. Ihr Gehirn befin­det sich dann im Leerlauf. Die Gedanken flie­ßen durch den Kopf, ohne dass einer in den Vordergrund tritt. Dabei kön­nen sie zufäl­lig auf­ein­an­der­tref­fen und eine Symbiose ein­ge­hen. Kommt es zu solch einer Symbiose, ent­steht dar­aus oft eine außer­ge­wöhn­li­che Idee.

Die meis­ten Menschen ver­lie­ren die­se Fähigkeit zum gedank­li­chen Müßiggang mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben – meist zwi­schen 20 und 25 Jahren.

Aus dem jugendlichen Ideen-Quell schöpfen: So geht‘s

Was Jugendliche noch nicht gelernt haben ist, ihre schöp­fe­ri­sche Kraft gezielt ein­zu­set­zen um pro­duk­tiv Ideen zu ent­wi­ckeln. Sie müs­sen dar­auf gesto­ßen wer­den. An die­ser Stelle sind alle Mitarbeiter im Unternehmen gefragt: Helfen Sie Ihren Praktikanten – und auch Ihren Auszubildenden – dabei, ihre Schaffenskraft zu nut­zen.

Ermutigen Sie sie dazu, ihre Ideen mit Ihnen zu tei­len. Nehmen Sie sie mit zu Workshops und Brainstormings und hören Sie ihnen auf­merk­sam zu, wenn sie Gedanken äußern. Denken Sie dar­über nach, selbst wenn die­se auf den ers­ten Blick absurd erschei­nen. Und set­zen Sie sie (unter Aufsicht) auch mal vor kom­pli­zier­te­re Aufgaben.

Das macht viel­leicht ein wenig mehr Arbeit als wenn Sie eine Aufgabe von vor­ne­her­ein selbst erle­digt hät­ten. Aber viel­leicht kön­nen Sie aus dem Lösungsweg Ihrer Praktikanten auch unge­ahn­te Vorteile für Ihre zukünf­ti­ge Arbeit ablei­ten.

Übrigens: Wir kön­nen uns von jugend­li­chem Verhalten eini­ges abgu­cken. Genau wie von kind­li­chem. Mehr dazu lesen Sie hier: Wie uns kind­li­ches Verhalten inno­va­ti­ver macht.

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