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Warum Praktikanten in jeden Ideenprozess gehören

14. Dezember 2019

Wussten Sie eigentlich schon immer, was Sie beruflich machen möchten? Vermutlich nicht. Also taten wir, was alle taten: Wir suchten uns Praktikumsplätze. Und erkannten, dass Praktikanten vor allem eines lernen dürfen: Kaffee kochen und kopieren. Eine Erfahrung, die viele von uns gemacht haben.

Leider genießen Praktikanten in manchen Unternehmen auch heute noch zu wenig Aufmerksamkeit durch erfahrene Mitarbeiter. Statt als potenzielle Ideengeber werden sie als zusätzliche Arbeitslast wahrgenommen. Deshalb werden sie oft erst gar nicht richtig eingearbeitet und mit Hilfstätigkeiten betraut.

Statt Praktikanten zu ignorieren, sollten Unternehmen auf sie hören. Denn gerade der unvoreingenommene Blick von außen ist es, der Dinge ins Rollen bringt. Und weil Jugendliche ganz anders denken als Erwachsene, haben sie viel öfter brillante Ideen.

Die Jugend: Quell der Ideen und der Kreativität

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass Sie sich früher mehr getraut haben? Mit Anlauf über Abgründe springen zum Beispiel? Oder Achterbahnfahren? Und beobachten Sie sich jetzt dabei, wie sie schon Herzrasen kriegen, wenn Sie nur daran denken? Oder wenn Sie daran denken, dass Ihre eigenen Kinder so etwas tun könnten?

Das ist ganz natürlich. Während wir zu Erwachsenen werden, mutiert unser Gehirn zu einer rationalen Kontrollinstanz. Es unterdrückt impulsive und emotionale Handlungen und macht uns zu ziemlich rationalen Wesen.

Das ist einerseits gut fürs körperliche Wohlbefinden, denn es minimiert das Verletzungsrisiko. Doch es ist andererseits schlecht – für die Kreativität. Denn wer kreative Ideen entwickeln will, muss sich aufs Irrationale einlassen können.

Bei Teenagern funktioniert der neuronale Kontrollmechanismus (noch) nicht so wie von der Natur gewünscht. Sie schlagen deshalb schneller über die Stränge. Und sie entwickeln viel schneller neue Ideen, weil ihre Vernunft noch nicht die größte Rolle spielt.

Wissenschaftler glauben zudem, dass Jugendliche in der Lage sind, sich über einen längeren Zeitraum gedanklich auf nichts Wesentliches zu fokussieren. Ihr Gehirn befindet sich dann im Leerlauf. Die Gedanken fließen durch den Kopf, ohne dass einer in den Vordergrund tritt. Dabei können sie zufällig aufeinandertreffen und eine Symbiose eingehen. Kommt es zu solch einer Symbiose, entsteht daraus oft eine außergewöhnliche Idee.

Die meisten Menschen verlieren diese Fähigkeit zum gedanklichen Müßiggang mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben – meist zwischen 20 und 25 Jahren.

Aus dem jugendlichen Ideen-Quell schöpfen: So geht‘s

Was Jugendliche noch nicht gelernt haben ist, ihre schöpferische Kraft gezielt einzusetzen um produktiv Ideen zu entwickeln. Sie müssen darauf gestoßen werden. An dieser Stelle sind alle Mitarbeiter im Unternehmen gefragt: Helfen Sie Ihren Praktikanten – und auch Ihren Auszubildenden – dabei, ihre Schaffenskraft zu nutzen.

Ermutigen Sie sie dazu, ihre Ideen mit Ihnen zu teilen. Nehmen Sie sie mit zu Workshops und Brainstormings und hören Sie ihnen aufmerksam zu, wenn sie Gedanken äußern. Denken Sie darüber nach, selbst wenn diese auf den ersten Blick absurd erscheinen. Und setzen Sie sie (unter Aufsicht) auch mal vor kompliziertere Aufgaben.

Das macht vielleicht ein wenig mehr Arbeit als wenn Sie eine Aufgabe von vorneherein selbst erledigt hätten. Aber vielleicht können Sie aus dem Lösungsweg Ihrer Praktikanten auch ungeahnte Vorteile für Ihre zukünftige Arbeit ableiten.

Übrigens: Wir können uns von jugendlichem Verhalten einiges abgucken. Genau wie von kindlichem. Mehr dazu lesen Sie hier: Wie uns kindliches Verhalten innovativer macht.

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