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Haben Sie es schon gehört? Kollege Meier wird als hei­ßer Kandidat für die Marketing-Leitung gehan­delt. Seine jet­zi­ge Stelle soll aller­dings nicht nach­be­setzt wer­den. Noch schlim­mer: Es soll eini­ge Entlassungen geben, Meier hat sich wohl gera­de so geret­tet. Die ande­ren aus dem Team wis­sen übri­gens von nichts. Unfassbar! Und wuss­ten Sie, dass Herr Müller in letz­ter Zeit ver­däch­tig oft mit Frau Becker in der Cafeteria war?

Manchen gilt der Flurfunk als rei­ne Gerüchteküche. Doch er ist weit­aus mehr als das. Der infor­mel­le Informationsaustausch auf Fluren oder in Kaffeeküchen ist einer der effek­tivs­ten Kommunikationskanäle im Büro.

Er birgt eini­ge Risiken, aber auch gro­ße Chancen. Denn: Insbesondere in Veränderungsprozessen kön­nen Unternehmen den Flurfunk gezielt nut­zen, um die Akzeptanz von Neuerungen in der Belegschaft zu erhö­hen.

Der Flurfunk als Stimmungsindikator

Flurfunk folgt ver­schie­de­nen Regeln und Gesetzen, die sich kaum von offi­zi­el­ler Seite steu­ern las­sen. Er ist infor­mell und ver­brei­tet sich schnell, da er kei­ne Grenzen zwi­schen Hierarchieebenen oder Abteilungen kennt. Er kann sich um Betriebsinterna dre­hen, aber auch um das Privatleben ein­zel­ner Mitarbeiter.

Tatsächlich kön­nen sich über den Flurfunk aller­hand Gerüchte ent­wi­ckeln. Und wenn Spekulationen sich ver­selb­stän­di­gen, kann es im Ernstfall sogar zu Mobbing ein­zel­ner Kollegen kom­men.

Der Flurfunk ist aber auch ein guter Stimmungsindikator, der bei­spiels­wei­se Ängste in der Belegschaft wider­spie­gelt – etwa, wenn Mitarbeiter Entlassungen befürch­ten. Führungskräfte soll­ten des­halb unbe­dingt zuhö­ren, was der Flurfunk zu berich­ten hat, um sowohl Missstände zwi­schen Kollegen als auch gene­rel­le Unzufriedenheit zu erken­nen.

So nutzen Sie den Flurfunk als effektives Kommunikationsmittel

Häufig dient der Flurfunk aber auch der rei­nen Informationsvermittlung. Überall dort, wo offi­zi­el­le Kommunikationswege nicht funk­tio­nie­ren, über­nimmt der Flurfunk die­se Aufgabe. Und genau hier liegt für Unternehmen eine gro­ße Chance. Denn nicht immer ist der offi­zi­el­le Weg der bes­te Weg, die Mitarbeiter zu errei­chen.

Will das Management wich­ti­ge Informationen an die Mitarbeiter wei­ter­ge­ben, wählt es nor­ma­ler­wei­se offi­zi­el­le Wege wie etwa das Intranet oder die Betriebsversammlung. Das bie­tet zwar eine gute Möglichkeit, vie­le Mitarbeiter auf ein­mal zu infor­mie­ren. Doch gera­de, wenn es um Veränderungsprozesse, neue Themen und Innovationsprojekte geht, ist das Misstrauen gegen­über „Mitteilungen “ in der Belegschaft hoch. Zu abs­trakt sind die Informationen und zu schwer lässt sich schon beim ers­ten Hören abschät­zen, wie sich even­tu­el­le Veränderungen auf die per­sön­li­che Situation aus­wir­ken.

Anders sieht es aus, wenn die Information von einem Kollegen in eige­nen Worten kommt. Der hat ganz auto­ma­tisch eine höhe­re Glaubwürdigkeit. Und der Mitarbeiter, der mit der Neuigkeit kon­fron­tiert wird, kann sie bes­ser sacken las­sen und ein­ord­nen. Diese Tatsache kön­nen Unternehmen für sich nut­zen, indem sie rele­van­te Informationen vor­ab einem aus­ge­wähl­ten Personenkreis zuspie­len.

Der wie­der­um trägt die Neuigkeiten über den Flurfunk wei­ter – und alle haben schon vor der gro­ßen Betriebsversammlung die Chance, sich Gedanken zu machen sowie Fragen und Ängste zu for­mu­lie­ren.

Transparente Informationsweitergabe erhöht die Glaubwürdigkeit

Zwar lässt sich auf die­sem Weg schlech­ter steu­ern, wie genau die Informationen bei den Mitarbeitern ankom­men. Deshalb kann der Flurfunk nur ergän­zend als Kommunikationsmittel ein­ge­setzt wer­den. Doch: Je rele­van­ter eine Information, des­to weni­ger bedarf sie der Ausschmückung. Fest steht außer­dem, dass ein solch trans­pa­ren­ter Umgang mit Informationen den Mitarbeitern das Gefühl gibt, ernst genom­men zu wer­den. Das wie­der­um stei­gert die Glaubwürdigkeit des Managements sowie Motivation und Produktivität der Mitarbeiter.

Holen Sie den Flurfunk aus der Nische

Zwangloser Plausch baut Barrieren ab und för­dert das Miteinander – sofern Mitarbeiter dazu die Chance haben. Denn Flurfunk fin­det nicht nur auf dem Flur statt, son­dern über­all dort, wo Kollegen zufäl­lig auf­ein­an­der­tref­fen. Und das soll­te ihnen an mög­lichst vie­len Orten ermög­licht wer­den – auf dem Flur und in Büronischen, aber auch am Kaffeeautomaten oder am Kickertisch, in der unter­neh­mens­in­ter­nen Co-Working-Zone oder im Kreativraum, beim gemein­sa­men Mittagessen, Betriebsausflug, Team-Building oder Betriebssport.

Heißt auch: Ein rein digi­ta­les Büro, in dem alle von zu Hause arbei­ten, ist heu­te tech­nisch zwar umsetz­bar, aber undenk­bar. Denn in der Kommunikation und in Innovationsprozessen ist der phy­si­sche Kontakt zu den Kollegen noch immer nicht zu erset­zen.

Eine kom­mu­ni­ka­ti­ons­för­dern­de Arbeitsumgebung und die intel­li­gen­te Gestaltung von Arbeitsplätzen unter­stüt­zen des­halb nicht nur den Flurfunk. Sie för­dern Produktivität, Motivation und Innovation und locken Arbeitnehmer zurück ins Büro. Wenn Sie neu­gie­rig sind, wie Sie die Arbeitsumgebung in Ihrem Unternehmen ver­bes­sern kön­nen, bera­ten wir Sie ger­ne.

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