Kennen Sie Aline? Aline ist 27 Jahre alt, sie hat einen Master in Software Engineering und – stimmt, Sie kennen sie vermutlich nicht. Sie würden die junge Frau zwar jederzeit einstellen. Aber es ist schwer, an Aline heranzukommen, denn sie kann im Prinzip frei wählen, wo sie arbeiten möchte – und ist außerdem schon seit ihrem vorletzten Hochschulsemester festangestellt.
Nun ist es aber so: Aline möchte nach Jahren der Fernbeziehung mit ihrem langjährigen Freund zusammenziehen und perspektivisch eine Familie gründen. Das lässt sie über einen Wechsel ihres Arbeitgebers nachdenken.
Vielleicht denkt Aline bei der Jobsuche an Unternehmen wie Microsoft, Google oder Apple. Das heißt aber nicht, dass Sie chancenlos sind, wenn Sie Mustermann und Co. heißen. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen haben großes Potenzial, für Fachkräfte wie Aline zum Employer of Choice zu werden.
Wir erklären, wie Sie mit dem Employer-of-Choice-Blick Ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und dafür sorgen, dass Sie in Zukunft nicht mehr nach Talenten suchen müssen.
Der Entscheidungsprozess während der Jobsuche verläuft analog zu dem im Konsumverhalten. Im ersten Schritt filtern potenzielle Kandidaten zwischen bekannten und unbekannten Unternehmen. Aus den bekannten werden die aussortiert, die uninteressant sind, weil sie die falsche Zielgruppe ansprechen.
Alle, die nun in der engeren Auswahl sind, werden von Bewerbern näher betrachtet. Dabei fliegen wieder einige aus dem Rennen. Entweder, weil sie nach der ersten Recherche doch uninteressant sind, oder, weil sie nicht ausreichend hervorstechen.
Übrig bleiben die Employer of Choice, also die, bei denen sich potenzielle neue Mitarbeiter am Ende auch bewerben – oft übrigens initiativ.
Dieser Entscheidungsprozess lässt sich durch ein gutes Employer Branding beeinflussen. Je sichtbarer Unternehmen sind und sich in ihren Zielgruppen positionieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie am Ende als Employer of Choice dastehen.
Das ist durchaus erstrebenswert: Employer of Choice erhalten mehr Initiativbewerbungen, können unter den besten Kandidaten wählen, erleben weniger Fluktuation und haben deutlich geringere Kosten für die Personalgewinnung. Außerdem profitieren sie von hoher Mitarbeitendenzufriedenheit, mehr Produktivität und dadurch letztlich auch von zufriedeneren Kunden und höherer Rentabilität.
Was macht Unternehmen zu bevorzugten Arbeitgebern? Hier spielen verschiedene Kriterien eine Rolle: Der Ruf des Unternehmens in der Branche, außergewöhnliche Produkte oder Dienstleistungen, das Innovationspotenzial, der Arbeitsort oder der Markterfolg, um nur einige zu nennen.
Auf einige können Unternehmen direkten Einfluss nehmen, etwa die Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitszeiten oder die Wahl von Arbeitsorten. Auch die technische Ausstattung, Karriereförderung und Entwicklungspotenziale, sowie ein familienfreundliches Umfeld können eine Rolle spielen.
Büroumgebungen müssen zu den Bedürfnissen der Angestellten passen. Je flexibler Arbeitszeit und -ort sind, desto anspruchsvoller und vielseitiger ist die Büronutzung. Gängige Bürokonzepte berücksichtigen das nur unzureichend. Oft fehlen Rückzugsorte für Teams oder Einzelpersonen, Bereiche für konstruktive Zusammenarbeit, Begegnungsräume oder Entspannungsmöglichkeiten. Mit dem Team-Office-Prinzip schneidern wir Büroumgebungen passgenau auf Ihre Bedürfnisse zu – damit Sie ihrem Ziel, Employer of Choice zu werden, einen großen Schritt näherkommen.
Nicht jedes Unternehmen braucht ein Bällebad. Die Arbeitsplatzgestaltung spielt für Mitarbeiter zwar eine zentrale Rolle. Aber das heißt nicht, dass die Unternehmenszentrale wahllos umgestaltet werden sollte. Sofern Ihre Zielgruppe nicht aus Dreijährigen besteht, sind andere Dinge weitaus wichtiger. Zum Beispiel Rückzugsräume für Teams.
Deshalb steht auf dem Weg zum Employer of Choice eine Zielgruppenanalyse an erster Stelle: Für wen möchten Sie ein bevorzugter Arbeitgeber sein?
Suchen Sie High Potentials? Digital Natives? Erfahrene Mitarbeiter? Wie wichtig ist Ihnen kulturelle Vielfalt? Welche Ansprüche haben Sie bei den Themen soziale Verantwortung oder Gleichberechtigung? Welchen Stellenwert hat die Aus- und Weiterbildung?
Erstellen Sie Personas Ihrer Traummitarbeiter – und entwickeln Sie anschließend eine Strategie, wie Sie sie am besten ansprechen.
Aline aus unserem eingangs beschriebenen Beispiel könnte so eine Persona sein. Sie könnte nach ihrem Umzug in eine andere Stadt ohne Probleme weiterhin remote für ihren aktuellen Arbeitgeber arbeiten. Doch sie möchte echten Kontakt zu ihren Kollegen haben und bevorzugt deshalb einen Arbeitgeber vor Ort.
Wie so ziemlich alle in ihrer Generation schätzt sie aber auch eine gewisse Flexibilität. Und weil sie ziemlich sicher in den nächsten Jahren Kinder möchte, sucht sie ein Unternehmen, das familienfreundliche Arbeitsmodelle anbietet.
Wenn Sie ihr bieten können, was sie sucht, müssen Sie es ihr nur noch möglichst leicht machen, Sie zu finden. Das erfordert Einsatz und ist mit Kosten verbunden. Denkbar sind etwa groß angelegte Imagekampagnen oder gezielte Social-Media-Werbung.
Je besser Sie Ihre Wunschkandidaten kennen, desto geringer sind Kosten und Aufwand. Und: Haben Sie sich erst einmal als Employer of Choice auf dem Arbeitsmarkt positioniert und einen gewissen Ruf erarbeitet, wird auch das irgendwann zum Selbstläufer.
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