Im Zirkus gibt es viele aufregende Rollen: Dompteure, Zauberer, Jongleure, Drahtseilkünstler. Doch fragen Sie mal ein Kind, wer in der Manege nicht fehlen darf. Die Antwort lautet: Clown. Der komische Kerl mit den viel zu großen Schuhen und der roten Nase stolpert tölpelhaft umher und tut seltsame Dinge, hat aber die Lacher auf seiner Seite. Bei kleinen Zirkusbesuchern bleibt er deshalb besonders gut in Erinnerung – und ist der heimliche Star der Show.
Nicht nur aus dem Zirkus ist der Clown nicht wegzudenken. Er spielt auch außerhalb der Manege eine Schlüsselrolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der NASA. Die US-Weltraumbehörde hat für ihre geplante bemannte Marsmission unter anderem untersucht, wie Gruppendynamik in isolierten Teams funktioniert. Mit einem auch für den Arbeitsalltag unter Normalbedingungen wichtigen Ergebnis: Ohne Spaßmacher geht es nicht.
Das Ergebnis der NASA-Studie ist nicht nur für Astronauten oder Menschen in Extremsituationen interessant. Sondern für alle, die regelmäßig in festen Teams arbeiten. Denn die, so die Studie, funktionieren nur dann, wenn die Zusammensetzung stimmt.
Gruppendynamik zeichnet sich hauptsächlich durch zwei Dinge aus: Erstens bilden sich in Gruppen in der Regel Untergruppen, weil Menschen mit ähnlichen Interessen sich zusammentun. Zweitens werden bestimmten Gruppenmitgliedern inoffizielle Rollen zugeschrieben: Etwa die des Anführers oder die des Clowns.
Die optimale Zusammensetzung eines Teams besteht der Studie zufolge im Grunde aus zwei Komponenten: Die inoffiziellen Rollen müssen mit den offiziellen übereinstimmen. Der Chef muss also unbedingt auch Anführer sein. Zum anderen braucht es in jedem gut funktionierenden Team einen Clown.
Der hat nämlich dank seines herausstechenden, mitreißenden Humors die Fähigkeit gute Stimmung zu verbreiten. Aber nicht nur das. Er erkennt und löst auch Spannungen zwischen anderen, bevor sie für das gesamte Team zum Problem werden.
Doch der Clown ist nicht einfach ein lustiger Typ, sondern auch ein Mensch, der gerne Geschichten erzählt. Weil die sich an alle richten, können Sie auch Brücken zwischen Untergruppen schlagen.
Obwohl der Clown eine der beliebtesten Zirkusfiguren ist, stößt er nicht überall auf Gegenliebe. Man denke nur an die eigene Schulzeit zurück. Da taten die meisten Lehrer alles, um dem Klassenclown bloß keine Bühne zu bieten. Sorgte er für Lacher, wurde er vor die Tür geschickt.
Damit den Büroclown nicht das gleiche Schicksal ereilt, sollten Arbeitgeber seine Talente fördern. Auch er braucht eine Bühne und Platz zum Herumalbern. Das muss ja nicht gleich eine Zirkusmanege sein.
Ein Kreativraum, in dem der Clown mit seinen Teamkollegen zusammentreffen, an Ideen herum spinnen und seine Geschichten erzählen kann, ist völlig ausreichend.
Ein Spaßvogel, der am Computer Dienst nach Vorschrift macht, bringt niemanden zum Lachen. Und so lange die Späße nicht auf Kosten anderer gehen: Manege frei für den Clown – auch im Bürozirkus!
Übrigens: Jonglierbälle und rote Nasen sind nicht unbedingt nur etwas für Clowns, sondern können sich für alle Mitarbeiter in einem Unternehmen als wahre Inspirationsquelle erweisen. Mit unseren Kreativräumen und Innovation Spaces sprechen wir alle Sinne an. Neben den uns wohl bekannten gerne auch den des viel zu häufig vernachlässigten Kindes im Erwachsenen. Denn die besten Ideen entstehen oft aus den seltsamsten Spinnereien.
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