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Können Sie sich vor­stel­len, einen Projektbericht nicht allei­ne zu schrei­ben, son­dern mit einem wei­te­ren Kollegen gemein­sam? Und wir mei­nen wirk­lich gemein­sam: zur sel­ben Zeit und in einem ein­zi­gen Dokument. Viele von uns wür­den das ableh­nen. Der Grund: zu viel Aufwand bei der Abstimmung, zu vie­le ver­schie­de­ne Ansätze und Ideen. Alleine geht das doch sicher schnel­ler, oder?

Was sich umständ­lich anhört, ist tat­säch­lich eine Methode, die Sie und Ihren Kollegen schnel­ler und erfolg­rei­cher ins Ziel brin­gen kann. Denn wenn Sie gemein­sam schrei­ben, hel­fen unter­schied­li­che Ansätze und Perspektiven dabei, auf Anhieb eine qua­li­ta­tiv deut­lich bes­se­re Version zu ver­fas­sen und dabei noch Zeit zu spa­ren.

Wie das geht? Mit Pair Working! Wir zei­gen Ihnen, wie Unternehmen von Pair Working pro­fi­tie­ren und in wel­chen Situationen es zum Einsatz kom­men kann.

Eine zweite Meinung von Anfang an

Aufgaben von Beginn an auf vier Schultern zu ver­tei­len, mag zunächst nach Mehraufwand klin­gen. Schließlich sol­len nun zwei Leute an der­sel­ben Problemstellung arbei­ten.

Dazu kommt, dass die Partner sich mit orga­ni­sa­to­ri­schen Fragen beschäf­ti­gen müs­sen, noch bevor sie mit der eigent­li­chen Arbeit an einem Problem star­ten: Wann hat mein Partner Zeit? Wer nimmt wel­che Rolle ein? Anders als etwa bei der Aufgabenverteilung im gro­ßen Team fin­det jeg­li­che Kommunikation hier aller­dings unter vier Augen und auf direk­tem Weg statt, ist also ver­gleichs­wei­se ein­fach zu stem­men.

Sind die­se anfäng­li­chen Hürden gemeis­tert, über­wie­gen die Vorteile:

  • Die bei­den Partner ergän­zen sich mit Fachwissen und Erfahrung und kom­men ein­fa­cher in einen Kreativprozess als allei­ne.
  • Sie spa­ren durch Rollenaufteilung Zeit und beob­ach­ten sich per­ma­nent gegen­sei­tig. So schaf­fen sie ein äußerst dyna­mi­sches, agi­les Arbeitsklima.
  • Probleme wer­den effek­ti­ver gelöst, weil erar­bei­te­te Lösungen bereits eine ers­te Plausibilitätsprüfung hin­ter sich haben und so häu­fig auf Korrekturschleifen ver­zich­tet wer­den kann.
  • Die Zusammenarbeit schafft Vertrauen inner­halb des Duos, gemein­sa­me Erfolge las­sen sich zu zweit bes­ser fei­ern als allei­ne und bei Misserfolgen ist die Motivation grö­ßer, am ent­stan­de­nen Problem wei­ter­zu­ar­bei­ten.
  • Die Teamarbeit wird ins­ge­samt gestärkt, weil Ergebnisse nicht mehr mit einer Person ver­knüpft sind und indi­vi­du­el­le Leistungen so in den Hintergrund tre­ten.

Agiler im Duo: In welchen Situationen Unternehmen von Pair Working profitieren

Das von uns ein­gangs beschrie­be­ne Pair Writing ist tat­säch­lich eine sehr effek­ti­ve Methode zum Verfassen kom­pli­zier­te­rer oder umfang­rei­che­rer Texte. Dabei öff­nen bei­de Partner ein gemein­sa­mes Textdokument und wech­seln sich beim Schreiben im 5‑Minutentakt ab, wäh­rend der jeweils ande­re stumm zuschaut.

Beide sol­len jeweils wei­ter­schrei­ben, dür­fen aber auch das Geschriebene des ande­ren umschrei­ben oder löschen. Ist der Text fer­tig, über­nimmt einer der bei­den die Aufgabe, den Text „rund“ zu machen.

Aber auch in ande­ren Situationen lohnt es sich, Aufgaben von Paaren bear­bei­ten zu las­sen. Beim Pair Coaching etwa über­neh­men zwei Personen die Rolle von Coaches, Trainern oder Workshop-Leitern. Solche Tandems kön­nen auch bei der Führungskräfteentwicklung zum Einsatz kom­men.

Beim Pair Consulting wird ein Kunde nicht nur von einem, son­dern von zwei Beratern unter­stützt, was in der Regel zu bes­se­ren Beratungsergebnissen und grö­ße­rer Kundenzufriedenheit führt.

Beim Pair Programming arbei­ten zwei Entwickler an einem Computer und über­neh­men dabei unter­schied­li­che Rollen: Die eines Piloten und die eines Navigators. Während ein Pilot den Code schreibt, über­prüft die Navigatorin ihn auf Plausibilität, Fehler und Probleme. Diese Art des Pair Working ist beson­ders effi­zi­ent, weil sie Probleme schon aus dem Weg räu­men kann, wäh­rend sie ent­ste­hen.

Auch das Pair Researching im wis­sen­schaft­li­chen Kontext ist äußerst hilf­reich. Hierbei arbei­ten zwei Forschende an einer Aufgabenstellung. Sie füh­ren gemein­sam Experimente durch und ana­ly­sie­ren ihre Daten zusam­men. So fin­det ein ers­tes Peer Review schon wäh­rend der Forschungsarbeit statt, was letzt­end­lich zu genaue­ren Ergebnissen führt.

Nicht zuletzt lebt auch Kreativität vom Austausch mit ande­ren. Ein krea­ti­ves Duo kommt viel leich­ter in einen krea­ti­ven Flow als eine Einzelperson. Pair Designing ist des­halb in vie­len Bereichen denk­bar und loh­nens­wert – von UX-Design über das Produktdesign bis hin zum Arbeitsplatzdesign.

Und noch rela­tiv sel­ten, aber sehr gewinn­brin­gend, ist Pair Leadership, bei dem eine Führungsposition von zwei Personen gleich­zei­tig wahr­ge­nom­men wird (also in Personalunion). Dabei, wie bei allen ande­ren zuvor genann­ten Varianten auch, sind das Vertrauensverhältnis und die Bereitschaft zur Paar-Arbeit genau­so unver­zicht­bar wie bei einem erfolg­rei­chen Sturm-Duo im Fußball. Pair Leadership ist nicht zu ver­wech­seln mit dem Konzept des Shared Leadership, bei dem jeder aus einem Team ein­mal die Führung über­nimmt.

Arbeiten Sie schon im Paar? Beobachten Sie Ihre Kollegen und Teams sowie deren Dynamik unter­ein­an­der doch mal genau. Sie wer­den fest­stel­len, dass Arbeitspaare sich mit­un­ter auch ganz von allei­ne fin­den. Nachhelfen ist trotz­dem eine gute Idee. Sollten Sie dabei noch Beratung brau­chen, hel­fen wir Ihnen ger­ne! Sprechen Sie uns ein­fach an.

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