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Arbeiten in einer neuen Dimension

1. Juli 2025

Ein Team-Meeting steht an. Es ist Montagmorgen, einer eurer Kollegen muss spontan von zu Hause arbeiten, ein anderer lebt im Ausland und eine Kollegin schaltet sich vom Flughafen aus dazu – sie ist auf Dienstreise. Im Büro seid ihr heute nur zu dritt.

Dennoch seht ihr statt flacher Kacheln auf einem Laptopbildschirm einen Tisch, an dem ihr euch virtuell trefft, um gemeinsam die Woche zu planen. Wenn einer von euch eine Notiz aufs digitale Whiteboard schreibt oder vom Wochenende erzählt wirkt es fast, als säßt ihr euch gegenüber.

Von Rundgang bis Gefahrentraining: So unterstützt VR den Arbeitsalltag

Klingt komisch? Kein Wunder, Virtual Reality verbinden die meisten von uns schließlich noch immer mehr mit der Gamerszene als mit dem Arbeitsalltag. Dabei eröffnen immersive Technologien wie VR oder auch AR ganz neue Möglichkeiten. Und selbst wenn wir sie in Routine-Meetings nicht unbedingt brauchen, gibt es doch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten.

Wir stellen euch fünf Beispiele vor.

  1. Training: Komplexe oder noch nie geübte Eingriffe können Chirurginnen und Chirurgen mittels VR trainieren, ohne Risiko für echte Patienten. Das Training bietet vor allem die Möglichkeit, Abläufe zu verinnerlichen und die Abstimmung im Team zu üben, ermöglicht aber nicht die Haptik einer echten OP-Situation und ergänzt herkömmliche Trainings daher nur.
    Eine Übersichtsstudie der kanadischen McMaster University kommt zu dem Schluss, dass das VR-Training in der Chirurgie zu schnellerem und präziserem Arbeiten führt. Die Studienautoren verglichen 17 Studien, in denen VR-trainierte Gruppen 18–43 Prozent schneller und besser waren als Vergleichsgruppen.
  2. Simulation: Sicherheitskräfte können mithilfe von VR den Ernstfall üben und etwa für gefährliche Einsätze wie einen Brand im Wohnhaus trainieren. VR bietet, was in der theoretischen Sicherheitsausbildung fehlt: die emotionale und körperliche Simulation einer belastenden Lage. Das verbessert die Reaktion im echten Einsatz.
  3. Schulung: Der Umgang mit unbekannten oder neuen Maschinen lässt sich realitätsnah testen und erlernen, ohne dass Produktionsanlagen dafür gestoppt werden müssen – effiziente Einarbeitung mit geringen Kosten und hoher Fehlertoleranz.
  4. Erleben: Statt aufwendige und oft teure Prototypen zu bauen, können Designerinnen und Designer ihre Entwürfe in virtuellen Umgebungen zum Leben erwecken und auch verändern.
  5. Kennenlernen: Der erste Eindruck ist nicht zu ersetzen, beim Videocall kann er allerdings anders ausfallen als in der Realität. VR bildet auch Gestik ab, gute Kameras lassen Mimik erkennen. Ein Vorteil in Vorstellungsgesprächen oder im Assessment Center. Aber auch für Unternehmen, die sich potenziellen Bewerbern auf Messen vorstellen möchten, bietet VR zahlreiche Möglichkeiten, vom Bürorundgang zum simulierten Einblick in den Arbeitsalltag.

VR, AR oder MR? XR!

Die Technologien Virtual Reality (virtuelle Realität, hier verlassen Nutzer ihre eigentliche Umgebung und betreten mithilfe einer VR-Brille dreidimensionale, virtuelle Räume), Augmented Reality (erweiterte Realität, zusätzlich zur Umgebung werden gewisse Informationen z. B. per Brille oder ein Smartphone erlebbar gemacht) und Mixed Reality (eine Mischung aus beiden Formen), werden häufig auch unter dem Schlagwort Extended Reality oder XR zusammengefasst – was übersetzt ebenfalls erweiterte Realität bedeutet. Sie alle zielen darauf ab, die Wahrnehmung durch computergenerierte Inhalte zu erweitern und dabei interaktive, immersive Erfahrungen in Echtzeit zu ermöglichen.

Virtual Reality hat auch Nachteile

Trotz der Chancen von VR bringt die Technik auch Nachteile mit sich. Wer die Nutzung nicht gewohnt ist, kann unter Übelkeit und Schwindel leiden, ähnlich wie bei der Reisekrankheit, weil Auge und Gleichgewichtssinn unterschiedliche Signale erhalten. Oft verschwinden diese Symptome nach einer Gewöhnungsphase.

Allerdings sind die meisten derzeit erhältlichen Brillen noch nicht fürs längerfristige Tragen geeignet: Sie sind zu schwer und zu unbequem, um sie länger als eine Stunde komfortabel zu nutzen.

Ein weiteres Problem: Noch ist VR kaum verbreitet, was auch bedeutet, dass viele spezifische Anwendungen erst für die Technik optimiert werden müssen.

VR am Arbeitsplatz: Ein Experiment mit Potenzial

VR-Brillen können die Zusammenarbeit verbessern, optimierte Arbeitsumgebungen für verschiedenste Aufgaben abbilden und remote arbeitenden Kolleginnen und Kollegen ein realitätsnahes Arbeitserlebnis ermöglichen.

Vor allem in Produktionsprozessen, in der Aus- und Weiterbildung und der Entwicklung ist die Technologie unschlagbar. Doch sie erreicht zunehmend auch andere Bereiche, etwa Dienstleistungen, Marketing oder Vertrieb.

Virtual Reality ist in Unternehmen noch lange kein Standard, doch das Experimentieren lohnt sich. Denn in VR – vor allem in Kombination mit künstlicher Intelligenz – steckt enorm viel Potenzial zur Effizienzsteigerung und Innovation.

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