Haben Sie heute schon den Schlafanzug gegen die Jogginghose getauscht, eine Folge Ihrer Lieblingsserie geschaut, auf dem Balkon einen Kaffee getrunken, ausgiebig gefrühstückt (Pizza vom Vortag gilt auch), Yoga gemacht (oder: auf dem Sofa gechillt), einen Roman gelesen und nebenbei ein paar E-Mails hin und her geschoben? Dann ist alles gut.
Willkommen im Home-Office, der perfekten Welt für Anhänger der gepflegten Prokrastination. Hier müssen Sie nichts tun – außer den Chef und die Kollegen glauben lassen, Sie hätten was zu tun. Hier haben Sie alle Freiheit der Welt, sich den Tag genau so einzuteilen, wie Sie das wollen. Arbeiten kann so schön sein!
Sie müssen sich keine Gedanken mehr um Ihre Kleidung machen, sich nicht rasieren, die Zähne nicht putzen, die Haare nicht kämmen. Wenn Sie möchten, können Sie den ganzen Tag nackt auf der Couch liegen! Dank Gesichtsfiltern und digital ins Bild montierten Arbeitszimmer-Hintergründen kriegt das auch in der Video-Konferenz keiner mit. Und ob Sie ein paar Kilos zunehmen, interessiert doch auch niemanden, oder?
Ein Hoch auf das Lotterleben, in dem es keine Regeln und keine Grenzen gibt! Home-Office ist besser als jeder Drogentrip.
Aber wissen Sie, was das beste am Home-Office ist? Endlich müssen Sie Ihre nervigen Kollegen nicht mehr permanent sehen. Sie müssen keinen Small Talk halten, sich keine Urlaubsbilder ansehen, keinen trockenen Geburtstagskuchen essen, keine spontanen Ideen auf dem Flur debattieren, keine fremden Kollegen kennenlernen, keine Minute Ihrer wertvollen Zeit verschwenden.
Wir wissen nicht, wie es in Ihrem Home-Office gerade aussieht. Aber vermutlich anders, als eben geschildert. Denn die allermeisten von Ihnen werden Ihren Job im Home-Office genauso ernst nehmen wie im Büro. Doch die zusätzliche Freiheit, sich die Zeit zuhause anders einzuteilen und sich nach drei Stunden Videokonferenz auch mal 15 Minuten auf die Couch legen zu können, ist ein schätzenswerter Vorteil, den das flexible Arbeiten außerhalb des Büros mit sich bringt.
Aber Home-Office kann auch gefährlich sein. Nicht, weil Sie von der Couch fallen könnten – sondern weil Sie es eventuell gar nicht erst auf die Couch schaffen. Denn jeder Drogentrip endet mal, und zwar meistens ziemlich unsanft. So kann Sie Home-Office auf Dauer krank und unkreativ machen und ganz entscheidend das Betriebsklima stören.
Intensives Home-Office bürgt Gefahren: Lange Kommunikationswege, weniger Möglichkeiten zum ungezwungenen, zufälligen Austausch und letztendlich weniger Transparenz und Mitbestimmungsmöglichkeiten. Die Folgen sind soziale Vereinsamung und daraus resultierend geringere Disziplin und Motivation. Wenn obendrein der Chef einen Kontrollzwang entwickelt, ist die Stimmung irgendwann vollends im Eimer.
Wenn Sie ein gutes, stabiles Klima und funktionierende Teams haben, ist es weniger wahrscheinlich, dass Sie die Auswirkungen von dauerhaftem Home-Office schnell zu spüren bekommen. Dennoch sollten Sie die Gefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, haben wir ein paar Tipps, wie Sie dem Home-Office-Blues entgegensteuern können.
Was machen Sie so, um dem coronabedingten Home-Office-Blues entgegen zu wirken? Erzählen Sie es uns gerne in einem Kommentar! Und wenn Sie weitere Tipps für gute Stimmung am Arbeitsplatz suchen, schauen Sie doch mal hier vorbei: Heute schon gelacht? So retten Sie Ihr Betriebsklima
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