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Boomer haben bei jun­gen Menschen nicht gera­de den bes­ten Ruf. Die Generation gilt vie­len als Fortschrittsbremse – wenn nicht gar Feindbild. Sie haben den digi­ta­len Wandel ver­passt und inter­es­sie­ren sich nicht (mehr) für die Zukunft.

Statt sich fürs Klima auf die Straße zu kle­ben, sit­zen sie die letz­ten paar Jahre bis zur Rente fest auf gut bezahl­ten Arbeitspositionen und leis­ten Dienst nach Vorschrift.

Das ist natür­lich nicht die gan­ze Wahrheit. Tatsächlich ist aber zu beob­ach­ten, dass alte Mitarbeitende in vie­len Unternehmen kaum noch Beachtung erfah­ren. Sie leis­ten soli­de Arbeit. Sie sind am Ende der Karriereleiter. Sie wir­ken zufrie­den. Dass Sie kün­di­gen, ist unwahr­schein­lich (glau­ben Sie zumin­dest).

So gibt es schein­bar kei­ne Gründe, alte Hasen wei­ter­hin ein­zu­be­zie­hen. Doch das ist ein Problem. Mit dem Eintritt der Boomer und einem Teil der Generation X in die Rente ver­lie­ren Unternehmen näm­lich nicht nur auf ein­mal vie­le Arbeitskräfte, son­dern vor allem eins: Einen rie­si­gen Erfahrungsschatz.

Generationen in der Übersicht

  • Babyboomer (geb. 1946–1964)
  • Generation X (geb. 1965–1980)
  • Generation Y (geb. 1981–1996) – auch als Millennials bekannt
  • Generation Z (geb. 1997–2012)
  • Generation Alpha (geb. 2013–2025)

Holen Sie Ihre Alten vom Abstellgleis

Die heu­te 50 bis 64 Jahre alten Arbeitnehmer stel­len aktu­ell noch etwa 40 Prozent aller Erwerbstätigen. Studien zufol­ge wird die­se Mitarbeitergruppe immer unzu­frie­de­ner.

Grund dafür ist nicht, dass sie Neuerungen per se ableh­nen. Sondern, dass ihre Bedürfnisse häu­fig igno­riert wer­den, wäh­rend die Personal- und Unternehmensführung kom­plett auf die Bedürfnisse jun­ger Mitarbeiter aus­ge­rich­tet wird.

Schließlich gilt es, jun­ge Talente für das Unternehmen zu gewin­nen und zu bin­den. Bei den alten Hasen kann das Ängste schü­ren: Kann ich noch mit­hal­ten? Wird mein Job weg­ra­tio­na­li­siert? Würde ich einen neu­en Arbeitgeber fin­den?

Die Alten füh­len sich aufs Abstellgleis gestellt. Doch dort gehö­ren sie nicht hin. Denn sie brin­gen mit, was jun­ge Menschen sich erst müh­sam erar­bei­ten müs­sen: Fachwissen, Erfahrung, gute Kundenkontakte, ein pro­fes­sio­nel­les Netzwerk und effek­ti­ve Arbeitsroutinen, um nur eini­ge zu nen­nen.

So binden Sie Ihre alten Hasen wieder ein

So wich­tig die Fokussierung auf die Bedürfnisse jün­ge­rer Mitarbeiter im War for Talents ist: Wichtig ist auch wider­spruchs­frei zu erken­nen, dass Veränderung nur funk­tio­niert, wenn auch die alten Hasen über­zeugt sind.

Und mit ihrem lang­jäh­ri­gen Erfahrungsschatz kön­nen sie einen wich­ti­gen Beitrag dazu leis­ten, Change-Prozesse auf soli­de Beine zu stel­len und einen Wandel her­bei­zu­füh­ren, der effek­tiv ist, aber nicht übers Knie gebro­chen.

Angst vor Veränderung kennen alle

So unter­schied­lich sind jun­ge und alte Arbeitnehmer nicht. Die Angst vor Veränderung ken­nen auch die Jungen. Und der Wunsch nach Veränderung ist den Alten nicht fremd. Sie sind in den ver­schie­de­nen Altersgruppen ledig­lich ver­schie­den stark aus­ge­prägt.

Alte Mitarbeitende inter­es­sie­ren sich nicht für den digi­ta­len Wandel und sei­ne Einflüsse auf die Arbeitswelt? Doch, tun sie. Vielleicht beschäf­ti­gen sie sich damit sogar mehr als die Jungen, für die er ganz nor­mal ist.

Also: Bringen Sie Ihre Jungen und die Alten wie­der ins Gespräch! Schaffen Sie Tandems, die an bestimm­ten Projekten arbei­ten oder Verantwortung gemein­sam über­neh­men. Auf die­se Weise kön­nen Sie z.B. Azubis und erfah­re­ne Kollegen zusam­men­brin­gen. Oder ermög­li­chen Sie einen insti­tu­tio­na­li­sier­ten Erfahrungsaustausch, etwa in Form von inter­nen Coaching- oder Mentorenprogrammen, in denen moti­vier­te älte­re Kollegen die Rolle der Coaches über­neh­men.

Geben Sie einen Entwicklungsrahmen vor, der allen Mitarbeitern glei­cher­ma­ßen Perspektiven auf­zeigt und Orientierung gibt. Und neh­men Sie die Ängste und Kritikpunkte aller Mitarbeitenden ernst.

Jung profitiert von Alt – auch auf Unternehmensebene

Die Jungen kön­nen nicht nur fir­men­in­tern von den Alten und ihrem Erfahrungsschatz pro­fi­tie­ren. Auch auf Unternehmensebene lohnt die Zusammenarbeit. Start-ups pro­fi­tie­ren z.B. von Marktzugang und Kontakten, unter­neh­me­ri­schem Knowhow, oder dem Kapital eta­blier­ter Unternehmen.

Letztere erhal­ten im Gegenzug Unterstützung bei und Inspiration zu Transformationsprozessen, inno­va­ti­ven Technologien, agi­lem Arbeiten, neu­en Kommunikationswegen oder Digitalisierung.

Wie das aus­se­hen kann? Wir den­ken an Perspektivwechsel-Coachings oder Hospitationen, gemein­sa­me Projekte, oder ganz klas­sisch: Investition gegen Firmenanteile.

Wie läuft die Zusammenarbeit zwi­schen Ihren alten Hasen und den jun­gen Wilden? Gibt es Luft nach oben? Sprechen Sie uns ger­ne an, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie mehr tun könn­ten, um die ver­schie­de­nen Generationen mit­ein­an­der ins Gespräch zu brin­gen. Denn mit Kommunikation am Arbeitsplatz ken­nen wir uns aus.

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