Morgens ein paar Bahnen schwimmen, nach dem leckeren Mittagsbuffet eine entspannende Massage, zwischendurch abhängen in der Hängematte, mal wieder den Tischtennisschläger schwingen und abends dann eine Runde Bowling: So oder so ähnlich stellen wir uns einen ziemlich entspannenden All-inclusive-Urlaub vor.
Kann man nicht jeden Tag haben – es sei denn, Sie arbeiten bei Google und werden beneidenswerterweise sogar dafür bezahlt. Dass der Internetgigant keine Mittel und Wege scheut, um seine Mitarbeiter bei Laune zu halten, ist weithin bekannt.
Trotzdem stellen sich angesichts der Googleschen Arbeitsplatzgestaltung noch immer viele Fragen: Wie arbeitet es sich eigentlich auf einem gigantischen Spielplatz? Was hat das Unternehmen davon? Und: Können Sie das nicht einfach auch so machen?
Wir möchten Sie heute zu einer Reise ins Googleplex einladen, die Konzernzentrale im kalifornischen Mountain View.
Am Googleplex in Mountain View – Outdoorbereiche mit Cafés und Treffpunkten [1]
Von Rutschen und Hängematten in Büros haben Sie sicher schon einmal gehört. Aber auch Schwimmbäder, Tischtennisplatten und die Bowlinghalle entspringen keineswegs unserer Fantasie.
Google ist Vorreiter in Sachen spielerische Arbeitswelt – und so gibt es im Googleplex außerdem unter anderem ein Tanzstudio, eine Minigolf-Anlage, ein Fitnessstudio, ein Fußballfeld, Fahrräder und weitere Sportmöglichkeiten, verschiedene Spielautomaten, kostenloses (ebenso frisches wie gesundes) Essen und freie Getränke in Cafés und Restaurants auf dem Campus oder Schlaf- und Entspannungskabinen.
Mangelware hingegen sind klassische Büros. Stattdessen arbeiten die Angestellten in collaboration spaces – das sind der jeweiligen Aufgabe angepasste Räume, die die Zusammenarbeit fördern sollen.
Wenn Sie da nicht einen Funken Neid verspüren, kann das eigentlich nur einen Grund haben: Sie sind der Überzeugung, dass Arbeit keinen Spaß machen sollte.
Bei all diesen Möglichkeiten vergessen wir schnell, dass auch die Arbeitsplätze bei Google nur bestehen, weil die Mitarbeiter trotz Spiel und Spaß produktiv sind und das Geschäftsmodell stetig weiterentwickeln.
Klar ist: Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlt, bleibt dort gerne länger als nötig. Und selbst wenn die Mitarbeiter während der Arbeitszeit Freizeitbeschäftigungen nachgehen, profitiert der Konzern davon. Schließlich verbringen die Angestellten dann auch noch ihre Freizeit mit Kollegen und besprechen firmeninterne Angelegenheiten.
Wer gerne zur Arbeit geht, wird aber auch nicht so schnell abgeworben. Und wenn alle anderen neidisch auf den eigenen Arbeitsplatz schauen, sorgt das für eine starke Identifikation mit dem Arbeitgeber.
Der Google-Campus von oben [2]
Google tut aber eben auch alles, um die Kreativität der Mitarbeiter bestmöglich zu fördern. Und zwar auf so vielfältige Weise, dass garantiert für jeden etwas dabei ist.
Wer vor der Arbeit eine Runde schwimmen geht, muss anschließend duschen. Treue Leser unserer Artikel wissen ja, wo der Geistesblitz besonders häufig trifft… Und wer sich eine halbe Stunde Leerlauf in der Schlafkabine gönnt, entspannt nicht nur seinen Körper, sondern auch den Geist – beste Voraussetzung für anschließende Höchstleistungen.
Entspannung und Spaß sind für den Kreativprozess deutlich wichtiger als Präsenzzeit im Büro. Und ein Mitarbeiter, der vom Spielplatz gute Ideen mitbringt ist allemal wertvoller als einer, der vorm Computer seine Zeit absitzt.
Zu viel Spaß an der Arbeit kann aber auch gefährlich werden – wenn beispielsweise das Privatleben dauerhaft zu kurz kommt. Und wenn man sich in einer Blase bewegt, weil man immer nur mit den gleichen Kollegen zusammenhockt.
Hier hat Google allerdings einen immensen Vorteil gegenüber vielen Unternehmen: Weltweit hat der Alphabet-Konzern, die Muttergesellschaft von Google, mehr als 135.000 Mitarbeiter. Alleine die Konzernzentrale hat eine Fläche von fast 200.000 Quadratmetern. Die Unternehmensblase ist gigantisch groß – und dass man beim bowlen nach Feierabend Kollegen begegnet, die man trotz langer Konzernzugehörigkeit noch nie gesehen hat, nicht unrealistisch.
Ein Besprechungsraum im NY Office von Google [3]
Die Unternehmenskultur von Google wird weltweit beneidet – und viele versuchen, sie zu kopieren. Doch wer denkt, er habe genug getan, wenn er die Arbeitsumgebung in einen Spielplatz verwandelt, irrt.
Denn hinter jedem Spaß sollte auch Sinn stecken. Lernen können wir dennoch von Google: Nämlich, dass unternehmerischer Erfolg maßgeblich davon beeinflusst wird, wie sehr sich Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Wer einer sinnvollen, positiv fordernden Tätigkeit nachgehen kann und dabei auch noch Spaß haben darf, arbeitet auf lange Sicht am besten und vor allem am kreativsten.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, die nächste Büromöbelbestellung zu canceln und statt Bürostühlen einfach Schaukeln zu installieren, raten wir Ihnen: Holen Sie sich professionelle Beratung. Gerne erläutern wir Ihnen, wie wir für und mit Ihren Mitarbeitenden Ihre Arbeitsumgebung so auflockern können, dass alle davon profitieren. Vereinbaren Sie am besten gleich ein Gespräch mit uns!
Bildquellen:
[1] https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Googleplex_central_courtyard.jpg
[2] https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Google_Campus,_Mountain_View,_CA.jpg
[3] https://flic.kr/p/abvrbn
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