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Haben Sie schon mal ver­sucht, zwei Nägel auf­ein­an­der zu sta­peln? Das erfor­dert ein wenig Geschicklichkeit, ist aber mach­bar. Wenn wir Ihnen jetzt aller­dings ein Brett mit einem ein­ge­häm­mer­ten sowie 20 wei­te­re Nägel in die Hand drü­cken, die sie auf den ers­ten Nagel sta­peln sol­len, dann ist mehr gefragt als nur Geschicklichkeit.

Sie kön­nen ja mal drü­ber nach­den­ken, wie das funk­tio­niert. Noch bes­ser: Sie besor­gen sich Nägel, Hammer, Brett und ein paar Kollegen, die Ihnen hel­fen, und pro­bie­ren es ein­fach aus. Im Team geht das leich­ter – und mehr Spaß macht es auch.

Außerdem stär­ken Sie damit Ihr Team. Spiele sind näm­lich ein ziem­lich effi­zi­en­ter Weg, Menschen ins Gespräch zu brin­gen und Bindungen zu fes­ti­gen. Problemlösungsspiele bie­ten außer­dem jede Menge Potenzial, die Kreativität anzu­kur­beln und Inspiration für die Lösung „ech­ter“ Probleme zu sam­meln. Eine Auswahl stel­len wir in die­sem Artikel vor.

Spielerisch zum kreativen Flow

Während bei Spielen zum Kennenlernen der Spaß und die Beziehungspflege im Vordergrund ste­hen, ist bei Problemlösungsspielen die Kreativität gefragt.

Jetzt kön­nen die Teammitglieder zei­gen, wie sie ihre bereits guten Beziehungen zuein­an­der nut­zen, um mög­lichst schnell gute oder unge­wöhn­li­che Ideen zu ent­wi­ckeln.

Manche die­ser Spiele – etwa das Nagelspiel – kön­nen nur ein­mal gespielt wer­den. Sie haben nur eine Lösung, die, ein­mal bekannt, nicht mehr schwer zu errei­chen ist. Andere – etwa „Einen Blick erha­schen“ – kön­nen immer wie­der gespielt wer­den. Sie eig­nen sich beson­ders gut, um die Stimmung auf­zu­lo­ckern oder das Team in einen krea­ti­ven Flow zu ver­set­zen. Je regel­mä­ßi­ger man sie spielt, des­to grö­ßer die­ser Effekt.

Einen Blick erhaschen

Für die­ses Spiel wer­den die Teilnehmer in Kleingruppen von drei bis vier Personen ein­ge­teilt. Es geht dar­um, die Kommunikation zu stär­ken und das Bewusstsein für unter­schied­li­che Perspektiven zu schär­fen.

Sie brau­chen dafür nichts – abge­se­hen von Legosteinen (oder ande­ren genorm­ten Spiel-Baumaterialien). In einem Nebenraum wird ein vor­her auf­ge­bau­tes Lego-Gebilde aus­ge­stellt. Je ein Mitglied der Kleingruppen darf sich die­ses Gebilde nun für 15 Sekunden anschau­en und muss es anschlie­ßend den ande­ren Teammitgliedern so beschrei­ben, dass die­se es – eben­falls aus Legosteinen – nach­bau­en kön­nen.

Nach eini­gen Minuten darf ein ande­res Teammitglied im Nebenraum einen Blick auf das Gebilde erha­schen und wie­der­um das Gesehene beschrei­ben, sodass am Ende alle das Ausgangswerk kurz gese­hen und beschrie­ben haben. Die Gruppe, deren Bauwerk dem Original am nächs­ten kommt, gewinnt.

Weil wir alle auf den ers­ten Blick ande­re Dinge wahr­neh­men und unter­schied­lich gewich­ten, beschrei­ben die Teammitglieder das Bauwerk viel­leicht ganz unter­schied­lich oder gar gegen­sätz­lich. Umso wich­ti­ger ist es, genau hin­zu­schau­en und zuzu­hö­ren. Ein Learning, das gene­rell fürs Teamwork gilt.

Je öfter Sie das Spiel spie­len, des­to kom­ple­xer dür­fen die Legogebilde wer­den. Denn je öfter ein Team übt, des­to bes­ser wird es im Beschreiben und im Zuhören.

Der erste Gedanke

Man könn­te die­ses Spiel auch „Die schlech­tes­te Lösung nen­nen“. Denn wenn wir mit einem Problem kon­fron­tiert wer­den, ver­wer­fen wir unse­re ers­ten Gedanken all­zu oft, ohne ihnen über­haupt nach­zu­ge­hen, weil wir glau­ben, dass sich das nicht lohnt.

Dabei steckt in genau die­sen ers­ten Gedanken oft schon eine gute Idee. „Der ers­te Gedanke“ schärft das Bewusstsein, spon­ta­nen Gedanken mehr Raum ein­zu­räu­men, anstatt sie in die men­ta­le „Blödsinns“-Schublade zu legen.

Thematisiert wer­den kön­nen im Spiel ech­te oder auch fik­ti­ve Probleme. Sie wer­den vor­ge­stellt und jedes Teammitglied soll den ers­ten Gedanken notie­ren. Anschließend wer­den alle Gedanken gesam­melt und in der Gruppe bespro­chen.

Besonders viel Spaß macht das Spiel, wenn statt des ers­ten Gedankens der schlech­tes­te Gedanke gefor­dert ist. Dann sind die Spieler schein­bar zu Blödelei ein­ge­la­den – und am Ende sicher über­rascht, wie pro­duk­tiv sie dabei waren.

Denn auch aus „dum­men“ Ideen ent­ste­hen viel häu­fi­ger krea­ti­ve Lösungen als gedacht. Wirklich dum­me Ideen gibt es nicht.

Das Nagelspiel

Haben Sie Ihre Nägel schon bereit­ge­legt? Wie oben bereits beschrie­ben, sol­len in die­sem Spiel 20 Zimmermannsnägel (bes­ser sind Zimmerfraunägel, die sind aber schwer zu bekom­men) auf einem ein­zi­gen ste­hen­den Nagel posi­tio­niert wer­den. Alle Nägel sind gleich groß und der unters­te Nagel ist in ein Brett geschla­gen, damit er nicht umfal­len kann.

Es dür­fen kei­ne wei­te­ren Hilfsmittel ver­wen­det wer­den und kei­ner der zu sta­peln­den Nägel darf das Brett berüh­ren. Die Gruppen soll­ten nicht aus mehr als sechs Mitgliedern bestehen, ein Zeitlimit kann vor­ge­ge­ben wer­den (nicht mehr als 20 Minuten).

Weil die­ses Spiel sei­nen Reiz ver­liert, sobald die rich­ti­ge Lösung bekannt ist, ver­ra­ten wir sie an die­ser Stelle nicht, son­dern möch­ten Sie auf­for­dern, es aus­zu­pro­bie­ren.

Sie wis­sen ja, Spielen macht nicht nur Spaß, son­dern hilft beim Kennenlernen, för­dert die Teamfähigkeit, sowie die Fähigkeit Probleme zu erken­nen und zu lösen, und die Kreativität.

Sollten Sie die Lösung den­noch wis­sen wol­len, fin­den Sie die Antwort hier. Aber Achtung: Danach kön­nen SIE nicht mehr mit­spie­len!

Und falls Sie noch wei­te­re Fragen haben – zum Beispiel, wie man es schafft, Spiele im Arbeitsalltag zu ver­an­kern ohne dabei Mitarbeiter zu stö­ren, die gera­de in Ruhe arbei­ten möch­ten – dann spre­chen Sie uns ger­ne an. Wir hät­ten da eini­ge Ideen.

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