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Als der dama­li­ge Apple-CEO Steve Jobs das ers­te iPhone vor­stell­te, trat er in sei­nem schwar­zen Rollkragenpullover, Jeans und wei­ßen Turnschuhen auf die Bühne, räus­per­te sich und erklär­te dann in nur drei Sätzen, was es mit dem revo­lu­tio­nä­ren Gerät auf sich hat­te. Es gab zu die­sem Zeitpunkt, 2007, bereits ande­re inter­net­fä­hi­ge Handys und Apple war haupt­säch­lich mit Computern erfolg­reich.

Das iPhone aber soll­te nicht nur den Mobilfunkmarkt, son­dern auch unser Verständnis von Internetnutzung und Kommunikation nach­hal­tig ändern. Jobs erklär­te damals, dass Apple das Telefon neu erfun­den habe. Das stimm­te nicht ganz. Tatsächlich hat­te der Konzern den Computer – und im Speziellen sei­ne Bedienung per Fingergesten und Sprache – neu erfun­den. Und damit wie­der­hol­te sich die Erfolgsgeschichte, die mit der ers­ten all­tags­taug­li­chen Computermaus am Apple Macintosh 1984 begann. Damals belä­chel­ten die Experten Steve Jobs, der die Zukunft der Maus als pri­mä­res Eingabegerät vor­aus­sah. Und auch der ers­te iPod war unter ande­rem so beliebt, weil er sich mit sei­nem legen­dä­ren „Click-Wheel“ kin­der­leicht und schnell bedie­nen ließ. Innovation hat bei Apple immer mit ergo­no­mi­scher und intui­ti­ver Bedienung zu tun.

Innovation wird häufig falsch interpretiert

Innovation ist für Unternehmen ein natür­li­cher Prozess. Die Konkurrenz, ver­än­der­te Rahmenbedingungen und neue Bedürfnisse der Kunden trei­ben Konzerne dazu, sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Viele deut­sche Unternehmen schi­cken ihre Mitarbeiter des­halb ger­ne regel­mä­ßig zu Design-Thinking-Seminaren und Ideen-Workshops. Reicht das?

Offenbar nicht – denn momen­tan hakt es im Erfinderland. Deutsche Unternehmen haben in den ver­gan­ge­nen Jahren zu wenig für die Innovation getan. Das zeigt eine Untersuchung der Förderbank KfW. Besonders inter­es­sant dar­an ist, dass die Unternehmen zwar ihre Prozesse opti­mie­ren, aber zu wenig neu erfin­den.

Zudem set­zen Unternehmen offen­bar ver­stärkt dar­auf, tren­di­ge neue Geschäftsfelder zu erschlie­ßen – statt eige­ne Produkte und Services zu ent­wi­ckeln oder zu ver­bes­sern.

Doch das ist fatal, denn es scha­det der Unternehmenskultur – also dem Kern des­sen, was das Unternehmen und sei­ne Mitarbeiter erfolg­reich gemacht hat. Es sorgt für Frust bei Mitarbeitern, die Dinge tun sol­len, die die eige­nen Kompetenzen über­stei­gen. Damit wird wert­vol­les Innovationspotenzial ver­schenkt. Häufig fehlt dann zudem die Akzeptanz der Kundschaft. Würden Sie neue, fri­sche Smoothies von Apple kau­fen? Wohl eher nicht. Denn auch wenn die Frucht im Firmennamen steht, schrei­ben wir Apple kei­ne Kompetenz im Lebensmittelbereich zu. Wenn uns hin­ge­gen die Apple Watch in Zukunft warnt, dass die Cola zu süß oder die Milch schon sau­er ist, passt das bes­ser in die Apple-Welt.

Tun Sie einfach, was Sie können!

Statt nur Prozesse zu auto­ma­ti­sie­ren und neue Geschäftsfelder zu erschlie­ßen, soll­ten Unternehmen bestehen­de aus­bau­en. Besinnen Sie sich doch mal wie­der auf etwas, das Sie schon gut kön­nen – und gehen Sie einen Schritt wei­ter!

Gute Produktinnovation ent­steht vor allem da, wo Probleme krea­tiv gelöst wer­den. Das funk­tio­niert beson­ders gut, wenn Mitarbeiter und Kunden gleich­sam in den Innovationsprozess ein­ge­bun­den wer­den. Dann wird aus den sel­te­nen Design-Thinking-Seminaren und Innovations-Workshops eine ech­te, mit­ar­bei­ter­ge­trie­be­ne Innovationskultur im Unternehmen, die zum Tagesgeschäft gehört.

Sie müs­sen nicht das Rad neu erfin­den (es sei denn, Sie sind Reifenhersteller) und schon gar nicht Geschäftsmodellen hin­ter­her­lau­fen, die nicht zum Unternehmen pas­sen. In der Regel kön­nen die ande­ren das ohne­hin bes­ser. Vertrauen Sie also auf Ihre Stärken und set­zen Sie Kreativprozesse geziel­ter ein, um rea­le Probleme Ihrer Mitarbeiter und Kunden zu lösen.

Produktinnovation mit Fokus auf den Nutzer

Wer auf dem auf­baut, was er bereits hat, ist schnel­ler und bes­ser in der Lage, Kundenbedürfnisse ein­flie­ßen zu las­sen. Dank Big Data ist es in vie­len Bereichen rela­tiv ein­fach mög­lich, Prognosen zu tref­fen, was die Kunden sich wün­schen. Und dann heißt es: Was braucht die Welt, das WIR erfin­den kön­nen?

Der Blick über den Tellerrand darf und soll dabei trotz­dem sein. Wer sich zum Beispiel auch fach­fremd wei­ter­bil­det, der erkennt, wel­chen Nutzen anders­wo ein­ge­üb­te Prozesse für die eige­ne Arbeit haben. Oder, wie Steve Jobs, dass ein Telefon eben auch ein Computer sein kann.

Jobs war beses­sen von der Idee, dass jeder Mensch in der Lage sein soll­te, Computer zu nut­zen. Das ist bis heu­te ein Erfolgsfaktor in der Apple-Strategie. Und die­sen star­ken Fokus auf den Kunden dür­fen wir uns ger­ne abschau­en.

Unvergessen, die­se Reaktion vom dama­li­gen Microsoft-Chef Ballmer auf das ers­te Handy ohne Tastatur:

Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten

Lassen Sie sich nicht als Ewig-Gestrigen abstem­peln, wenn Sie das Besinnen auf die eige­nen Kernkompetenzen anmah­nen. Suchen Sie Innovationen nicht in der Ferne, son­dern kom­bi­nie­ren Sie neu­es Wissen und Technologien mit dem, was Ihr Unternehmen groß gemacht hat. Innovation ent­steht oft aus der unge­wöhn­li­chen Kombination bereits vor­han­de­ner Bausteine. Und eini­ge davon haben Sie mit Sicherheit schon in der Schublade.

Der süße Nebeneffekt: Neue Formen von Arbeitswelten, wie bei­spiels­wei­se Kreativräume und hier­ar­chie­freie Teams, wer­den viel eher akzep­tiert, wenn Sie bei Ihrem Kerngeschäft und dem Können der Mitarbeiter blei­ben. Selbst die größ­ten Kritiker von Veränderungen las­sen sich zu Botschaftern und Vorreitern einer Innovationskultur machen – wenn man die rich­ti­ge Balance zwi­schen Alt und Neu fin­det. Oder hät­ten Sie bei­spiels­wei­se solch eine Arbeitswelt bei einer der tra­di­ti­ons­reichs­ten Versicherungen Deutschlands erwar­tet? (mehr lesen)

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