Immer mehr Talente steigen von der Karriereleiter ab – und auf neue Wege um. Nicht, weil sie gescheitert sind, sondern weil sie mehr wollen: mehr Sinn, mehr Wirkung, mehr Wissen und Erfahrung. Sie verlassen dabei auch vertraute Branchen, um noch einmal neu zu starten.
Für Unternehmen ist das eine große Chance: Quereinsteiger kombinieren Fachfremdheit mit frischem Denken, Praxiserfahrung und Haltung. Wer Potenzial über Lebensläufe stellt, gewinnt Menschen, die wirklich etwas bewegen wollen – und können.
Der Arbeitsmarkt verändert sich rasant. Digitalisierung, Automatisierung und KI sorgen dafür, dass ganze Berufsbilder sich wandeln oder verschwinden. Gleichzeitig verschieben sich bei den Angestellten die Prioritäten: Nachhaltigkeit, Flexibilität und Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit werden immer wichtiger.
Viele sind im alten Job unterfordert oder können ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Eine äußerst frustrierende Erfahrung. Doch statt aufzugeben, schlagen sie neue Wege ein – und finden passende Jobs auch mal in ganz anderen Branchen.
Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland kann sich vorstellen, die Branche zu wechseln. 77 Prozent der Recruiter planen, bei Neueinstellungen in Zukunft mehr auf Fähigkeiten als auf formale Abschlüsse zu achten und 64 Prozent der Personalverantwortlichen wollen im kommenden Jahr gezielt nach Quereinsteigern suchen. Das geht aus der aktuellen StepStone-Studie Hiring Trends Update 25/26 hervor.
Wer sich in eine neue Branche begibt, bringt einen unschätzbaren Vorteil mit: den Blick von außen. Quereinsteiger hinterfragen Prozesse, bringen teils jahrelange Erfahrungen aus anderen Bereichen mit und fördern kreative Lösungen.
Sie sind motiviert, lernbereit und selbstbewusst – schließlich haben sie schon mit ihrem Mut zum Wechsel bewiesen, dass sie Wandel aktiv gestalten können.
Zudem stärken sie die Diversität von Teams: Unterschiedliche Perspektiven führen zu besseren Ideen, mehr Innovation und einem offenen, lernorientierten Miteinander.
Wer das volle Potenzial der Wechselwilligen ausschöpfen will, muss zunächst die eigenen Recruiting-Strukturen hinterfragen. Der klassische Lebenslauf ist wenig aussagekräftig. Statt mit fachlicher Eignung glänzen fachfremde Bewerber mit Kreativität, analytischem Denken oder organisatorischem Talent.
Auch das Onboarding läuft bei Quereinsteigern anders. Sie brauchen u. U. mehr Orientierung und Vertrauensvorschuss als andere. Eine Ausbildung im Schnelldurchgang, Spezial-Schulungen und Training on the Job ermöglichen eine schnelle Integration, und lebenslanges Lernen ist kein Gimmick, sondern ein Muss (übrigens für alle).
Quereinsteiger bringen Energie, Perspektiven und Mut zur Veränderung – also genau das, was Unternehmen heute brauchen. Doch am Ende gilt wie immer: Die Mischung macht’s. Eure Teams arbeiten dann am besten, wenn sie aus einer bunten Mischung von Spezialisten, Generalisten und Experten zusammengestellt sind, die sich gegenseitig perfekt ergänzen.
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