Jobsicherheit und Altersvorsorge, faire Arbeitszeitregelungen, Gleichberechtigung, gleiche Beförderungschancen und regelmäßige Lohnanpassungen: Der öffentliche Dienst bietet ziemlich gute Arbeitsbedingungen. Sehr sinnvolle Arbeit – ob in Schulen, Stadtverwaltungen oder bei der Polizei – leisten seine Angestellten obendrein.
Trotzdem kämpft der öffentliche Sektor in vielen Bereichen um Fachkräfte. Denn für eines ist er nicht bekannt: Bewegung.
Wir zeigen, warum auch im öffentlichen Dienst eine Transformation der Arbeit sinnvoll ist, wieso Behörden geradezu prädestiniert sind für New Work und was sich ändern muss, damit das Arbeiten der Zukunft auch in der öffentlichen Verwaltung ankommt.
Suchen Sie nach einem Job mit echtem Sinn? Dann sind Sie im öffentlichen Dienst eigentlich ziemlich gut aufgehoben. Denn sinnvoll ist die Arbeit allemal. Ein Großteil systemrelevanter Aufgaben liegen in der öffentlichen Hand: Sie ist u.a. zuständig für Betreuung und Bildung, Sicherheit, Justiz und wenigstens zum Teil für die medizinische Versorgung, aber auch für kommunale Entwicklung oder Klimaschutz.
Betreuen Sie Kinder oder Familienmitglieder, möchten Sie Elternzeit nehmen oder in Teilzeit arbeiten, bedeutet das im öffentlichen Dienst keinesfalls automatisch einen Karriereknick. Schon lange haben Bund und Länder strenge Regelungen, die für echte Gleichberechtigung unter ihren Beamten und Angestellten sorgen sollen.
Suchen Sie einen Arbeitgeber, der Ihnen größtmögliche Sicherheit bietet? Beamte, aber auch Angestellte des öffentlichen Dienstes haben eine unvergleichbare Jobsicherheit und somit ein großes Identifikations- und Zugehörigkeitspotenzial.
Klingelt was? Richtig. Eine sinnvolle Arbeit, die dem Menschen dient, das war die Ursprungsforderung des Philosophen Frithjof Bergmann, der bereits in den 1970er-Jahren eine neue Form des Arbeitens definierte. Dass sich New Work bis heute trotzdem nicht überall durchgesetzt hat, liegt wohl in der Schwerfälligkeit des Menschen.
Apropos Schwerfälligkeit: Mit diesem Stichwort wären wir auch schon beim größten Problem angekommen. Denn dass der öffentliche Dienst einen schlechten Ruf hat, kommt nicht von ungefähr.
Sinn ist schließlich schwerer zu erkennen, wenn ein System von Hierarchien und komplizierten Zuständigkeiten wichtige Innovationen und die Übernahme von Selbstverantwortung sowie agile Führung ausbremst.
Schwierig ist auch, wenn die Verwaltung von Aufgaben mehr Raum einnimmt als die produktive Arbeit – und über Jahrzehnte gewohnte Routinen auf den strukturgebenden Ebenen nicht hinterfragt werden. Damit haben dann die Mitarbeitenden tagtäglich zu kämpfen.
Langsam, analog, bürokratisch: Bei der Transformation in eine neue Arbeitswelt steht der öffentliche Dienst sich selbst an vielen Stellen im Weg. Zwar haben die Pandemiejahre bewiesen, dass auch die Verwaltung in der Lage ist, schnell zu reagieren und neue Arbeitsweisen zu etablieren… Doch noch ist einiges zu tun.
New Work passt zum öffentlichen Dienst. Das Potenzial muss allerdings abgerufen werden. Und das funktioniert nicht ohne tiefgreifende Veränderungen in der bisherigen Funktionsweise von Behörden:
Grundvoraussetzung allerdings ist, wie in jedem Unternehmen der Privatwirtschaft, die Bereitschaft zum Wandel. Und wie in jeder stark hierarchisch geprägten Struktur muss der Anstoß von oben kommen – Bereitschaft zu mehr Flexibilität und Kontrollverlust inbegriffen.
Beispiele für positive Veränderung im öffentlichen Dienst aus unseren jüngsten Projekten sind die Neugestaltung der Arbeitswelt der Stadt Düren sowie die Entwicklung der Zukunftswerkstätten des Bundeskriminalamtes in Berlin und Wiesbaden. Beides Organisationen, wo es eine Menge Menschen mit Lust auf das Neue und Mut für Veränderung – bis in die Amts- und Verwaltungsleitung – gibt.
Egal ob Sie im öffentlichen Dienst arbeiten oder in der Privatwirtschaft – wir sind NEUgierig: Was sind ihre größten Schwierigkeiten auf dem Weg in die moderne Arbeitswelt? Lassen Sie uns gerne drüber sprechen. Vielleicht haben wir ja schon eine Lösung für Sie parat!
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