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Angst vor Fehlern hemmt, macht unpro­duk­tiv und unkrea­tiv, sie nimmt uns den Spaß an Dingen, die wir eigent­lich ger­ne tun. Wir alle ken­nen sie. Aber sie ist abso­lut unan­ge­bracht.

Fehler sind unan­ge­nehm, des­halb ver­mei­den wir sie, oder geben nicht zu, wenn etwas falsch gelau­fen ist. Doch nur wer Fehler macht, kann Neues ler­nen. Weder sind wir Menschen in der Lage, immer auf Anhieb alles rich­tig zu machen, noch sind wir dumm oder weni­ger intel­li­gent als ande­re, bloß weil wir mal falsch (oder ein­fach anders als nach Plan) han­deln. Im Gegenteil.

In die­sem Artikel erklä­ren wir Ihnen, wie aus schlech­ten Fehlern gute wer­den, wel­chen Stellenwert eine kon­struk­ti­ve Fehlerkultur in Unternehmen hat und wie man sie ein­führt.

Wie aus schlechten Fehlern gute werden

Keine Frage, Fehler kön­nen Unternehmen sehr viel Geld kos­ten. Werden sie öffent­lich, kön­nen sie unan­ge­neh­me Folgen haben. Aber sind sie des­halb schlecht?

Die meis­ten Erfolgsgeschichten begin­nen mit dem Mut, etwas anders zu machen als geplant. Und mit dem Risiko, auf dem Weg zu schei­tern. Keine Fehler zu machen, ist auf lan­ge Sicht viel teu­rer, denn Angst ver­hin­dert Innovation.

Fehler pas­sie­ren sowie­so. Warum also soll­te man sie sich nicht zunut­ze machen und ins Positive umdeu­ten? Entscheidend ist der Umgang mit Fehlern.

Ein Plädoyer für eine konstruktive Fehlerkultur

Die kon­struk­ti­ve Fehlerkultur sieht Fehler nicht als Problem, son­dern als Chance – zu Reflexion, Verbesserung und Innovation. Sie sucht nicht nach Schuldigen, son­dern fragt nach dem Warum. Sie defi­niert Fehler als nor­ma­len Teil des Arbeitsprozesses.

Stand ein Mitarbeiter unter Stress oder Zeitdruck? Dann besteht ein grund­le­gen­des Problem, das gelöst wer­den muss. Es muss für Entlastung gesorgt wer­den, etwa indem Aufgaben anders ver­teilt wer­den. Gab es ein Informationsdefizit oder unkla­re Absprachen? Dann muss die Kommunikation ver­bes­sert wer­den.

War es ein per­sön­li­ches Missgeschick? Dann sorgt ein per­sön­li­ches Gespräch viel eher dafür, dass der Fehler sich nicht wie­der­holt als Vorwürfe und Schuldzuweisungen, die die Angst vor Fehlern stei­gern.

Fehler kön­nen grund­le­gen­de Probleme in der Kommunikation und in Prozessen oder Schwachstellen in Produkten offen­ba­ren. Sie nicht zu ana­ly­sie­ren und sich zunut­ze zu machen, wäre fahr­läs­sig.

So machen Sie das Beste aus Fehlern

Unternehmen, die einen posi­ti­ven, offe­nen Umgang mit Fehlern för­dern, pro­fi­tie­ren von einem moti­vie­ren­den Arbeitsklima und selbst­be­wuss­ten, zufrie­de­nen Mitarbeitern, die Wertschätzung erfah­ren, ihr krea­ti­ves Potenzial abschöp­fen kön­nen und dem Unternehmen lan­ge treu blei­ben.

Der ehr­li­che, angst­freie Umgang mit Fehlern führt dazu, dass auf­tau­chen­de Probleme agil gelöst wer­den. Komplexe Projektpläne, umfang­rei­che Risikoanalysen und zeit­rau­ben­de Kontrollmechanismen fal­len weg. Gleichzeitig ist das Risiko über­schau­bar, was zu effek­ti­ver Schadensbegrenzung führt.

Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter zu Fehlern

Weil die Angst vor Fehlern tief sitzt, ist die Einführung einer posi­ti­ven Fehlerkultur ein län­ger­fris­ti­ger Prozess. Den Rahmen geben Sie vor:

  • Machen Sie Ihren Mitarbeitern klar, dass sie kei­ne Angst vor Konsequenzen haben müs­sen.
  • Tragen Sie Kritik immer sach­lich vor, nie­mals per­sön­lich oder emo­tio­nal.
  • Besprechen Sie Fehler zeit­nah inner­halb des Teams und suchen Sie gemein­sam nach Lösungen. Das ist eine Chance, dazu­zu­ler­nen – für alle. Gleichzeitig sinkt das Risiko, dass Fehler erneut pas­sie­ren.
  • Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter zu weni­ger zeit­rau­ben­dem Perfektionismus. Done is bet­ter than per­fect – ver­meint­lich per­fek­te Endergebnisse wer­den ohne­hin häu­fig genug noch­mal über den Haufen gewor­fen.
  • Sorgen Sie für eine ver­trau­ens­vol­le Atmosphäre, in der jeder urteils­frei Kritik an jedem üben darf – auch Azubis an der Abteilungsleitung.

Aber vor allem: Gehen Sie als Führungskraft mit gutem Beispiel vor­an. Vertrauen schaf­fen Sie nur, wenn Mitarbeiter sehen, dass auch Sie als Führungskraft kei­ne Probleme damit haben, Fehler zuzu­ge­ben und Kritik anzu­neh­men. Und las­sen Sie, vor allem wenn die neue Fehlerkultur noch nicht so geübt ist, Fingerspitzengefühl wal­ten.

Arbeiten Sie kon­ti­nu­ier­lich gemein­sam dar­an, die Angst vor Fehlern los­zu­wer­den. Vielleicht haben Sie in Ihrem Unternehmen ja bereits Erfolgsgeschichten gesam­melt, die aus Irrtümern und ver­meint­li­chen Fehlern ent­stan­den sind. Lassen Sie die­se Geschichten Teil Ihrer Unternehmensgeschichte wer­den und tei­len Sie sie mit allen Ihren Mitarbeitern!

Auch wir sind natür­lich NEUgierig: Welche Erfahrungen haben Sie mit Fehlern in Ihrem Unternehmen gemacht? Haben Sie eine Erfolgsgeschichte zu erzäh­len, die mit einem Fehler oder einem Irrtum begon­nen hat? Erzählen Sie uns davon.

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