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Schon die Kleinsten arbeiten im Team

15. November 2022

Türme bauen, schaukeln, auf Bäume klettern: Kinder lernen am effektivsten von anderen Kindern. Sie sind schon in jungen Jahren echte Teamworker und unterstützen sich deshalb auch bereitwillig beim Erlernen neuer Fähigkeiten.

Bereits im Kindergartenalter erkennen sie, wann Zusammenarbeit schneller zum Ziel führt und helfen sich gegenseitig, um schwierige Aufgaben zu lösen und den gemeinsamen Wissensschatz zu erweitern.

Schlau dank Teamwork

Das belegt etwa eine Studie der britischen Universität Durham mit 35 Kindern zwischen drei und vier Jahren. Die Kinder wurden in Gruppen eingeteilt und mussten in mehreren Schritten eine Box öffnen. Keiner der Schritte konnte alleine bewältigt werden.

Wollten die Kinder an die Leckereien in der Box kommen, mussten sie zusammenarbeiten. Dass Teamwork gefragt war, erkannten sie umgehend – und gingen auch direkt ans Werk. Sie erarbeiteten gemeinsam Lösungsstrategien, unterstützten sich gegenseitig, gaben Anweisungen und ahmten nach, so die Verfasser der Studie.

Neben Süßigkeiten erarbeiteten sie sich damit eine weitere Belohnung: Sie eigneten sich neues Wissen an und vertieften den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft.

Kinder sind die besseren Problemlöser

Auch andere Experimente legen nahe, dass schon kleine Kinder in hohem Maße teamfähig sind – vielleicht sogar teamfähiger als Erwachsene. So schneiden Kindergartenkinder etwa bei der Marshmallow Challenge deutlich besser ab als Erwachsene.

Aus verschiedenen Gründen: Sie überlegen nicht erst lang und breit, wer welche Aufgaben übernehmen soll. Sie fangen einfach an, haben keine Angst vor Fehlern und probieren lieber aus, als nach einem vorab festgelegten Plan zu arbeiten. Sie gehen also deutlich agiler vor und sind dabei in ständigem Austausch.

Konkurrenzdenken verhindert Teamarbeit

Kinder arbeiten nicht nur gut im Team, sie sind auch bereit, andere an ihrem Erfolg teilhaben zu lassen. Nachdem sie die Kisten im eingangs beschriebenen Experiment geöffnet hatten, teilten die Kinder ihre Belohnung untereinander auf oder gaben sie an andere weiter.

Hier zeigt sich ein weiterer Grund, warum Kinder einfach besser zusammenarbeiten: Teamwork ist für sie ein Mittel, gemeinsam zu wachsen. Konkurrenzdenken, Grüppchenbildung, Nischendenken, Wetteifern oder Besitzansprüche sind ihnen noch fremd. Diese treten frühestens in der Schule in unser Leben und machen es uns in späteren Jahren deutlich schwerer, unvoreingenommen und auf Augenhöhe mit anderen zusammenzuarbeiten.

Kindliches Teamwork für Wiedereinsteiger

In punkto Teamwork haben Kinder uns also etwas voraus. Dafür können wir Erwachsenen mit deutlich mehr Wissen und einem viel größeren Erfahrungsschatz glänzen. Nur sorgt der leider auch dafür, dass wir uns bei der Teamarbeit im Arbeitsalltag manchmal selbst im Weg stehen.

Damit das in Zukunft nicht mehr so ist, haben wir drei praktische Tipps, wie Sie es schaffen, noch besser zusammenzuarbeiten.

  • Befreien Sie sich von Konkurrenzdenken. Das funktioniert viel leichter in einer Unternehmenskultur, die Fehler erlaubt und zum Ausprobieren ermutigt. Auch wenn die Hierarchien flach und die Kommunikationswege kurz sind, beugt das der Ellenbogenmentalität vor.
  • Denken Sie Gruppenstrukturen neu. Eingespielte Teams spielen zwar am besten, auf Dauer brauchen auch sie aber immer wieder Impulse von außen. Fördern Sie deshalb nicht nur abteilungsübergreifende, sondern auch rotierende Teams und Networking-Events innerhalb des Unternehmens.
  • Schaffen Sie Raum für zufällige Begegnungen auch außerhalb der eigenen Abteilung. So haben Ihre Mitarbeiter immer wieder die Möglichkeit, neue Gesichter zu sehen und kennenzulernen – auch außerhalb der Kernarbeit.

Wieso gerade der letzte Punkt so wichtig ist und wie Sie Ihre Büroräume in Team(work)- und kreativitätsfördernde Arbeitsumgebungen verwandeln können, erklären wir Ihnen gerne. Sprechen Sie uns doch einfach mal aufs Team-Office-Prinzip an.

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