Auf die besten Ideen kommen wir nicht am Schreibtisch. Sondern im Wald, unter der Dusche, beim Sport oder bei der Hausarbeit. Also meist nach Feierabend.
Stimmt das eigentlich? Brauchen wir also alle Duschen in unseren Büros? Müssen wir unsere Mitarbeiter in den Wald schicken? Oder sollten wir sie lieber früher Feierabend machen lassen?
Keine Sorge. Es stimmt zwar, dass alle diese Dinge der Kreativität gehörig auf die Sprünge helfen. Und wir halten es prinzipiell für begrüßenswert, Duschen zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel für Mitarbeiter, die mit dem Rad zur Arbeit fahren. Aber wir wissen auch, wie Arbeitsplätze derart gestaltet werden können, dass sie Ideen und Innovationen fördern – ohne gleich alle Mitarbeiter nach Hause zu schicken.
Schauen wir uns zunächst einmal an, warum ein Spaziergang an der frischen Luft, Zeit im Badezimmer oder ähnliches uns so häufig auf gute Ideen bringen.
Wenn wir duschen, spazieren gehen oder die Spülmaschine ausräumen, darf unser Gehirn endlich mal abschalten. Wir tun dann nämlich Dinge, die so routiniert ablaufen, dass wir nicht darüber nachdenken müssen.
Stellen Sie sich das ungefähr so vor: Im Kopf müssen Gedanken nun nicht mehr geordnet werden. Sie schweifen frei umher. Unsere Sinne aber sind noch immer aktiv und Gedanken können theoretisch jederzeit abgerufen werden. Vielleicht sehen Sie beim Spazieren etwas, das sich zu den schwirrenden Gedanken mischt. Oder Sie singen unter der Dusche ein Lied, dessen Text Ihr Unterbewusstsein anspricht.
Eine solche Störung kann nun dafür sorgen, dass Ihre Gedanken zufällig aufeinandertreffen und sich neu verknüpfen. Richtig gut funktioniert das übrigens, wenn Sie vorher intensiv an einem richtig komplizierten Problem getüftelt haben. Denn die Gedanken an das Problem sind dann noch immer sehr präsent im Unterbewusstsein.
Diesen Zustand des gedanklichen Leerlaufs können wir prinzipiell überall dort herstellen, wo wir Routinearbeiten verrichten oder Dinge tun, über die wir nicht nachdenken müssen.
Sollten wir im Büro also – wenn es schon keine Dusche gibt – zum Beispiel öfter auf die Toilette gehen oder die Spülmaschine in der Teeküche ausräumen? Ja und nein. Denn auch wenn regelmäßige (Bildschirm)-Pausen eine Grundlage für mehr Kreativität sind: Sie alleine reichen noch nicht aus.
Um kreativ zu werden braucht es zwei Komponenten: Routine und Zufall. Sie treffen meist in Zwischenräumen aufeinander – also weder im Büro (Raum für Arbeit) noch im Meetingraum (Raum fürs Aufeinandertreffen), wo die personelle Besetzung eben alles andere als zufällig ist.
Ein Zwischenraum kann eine Kaffeeküche sein, der Firmengarten, eine Ruheecke, ein Sportbereich und eine Seilbahngondel, ein Indoor-Dschungel oder ein perfekt auf Ihre Unternehmensphilosophie abgestimmter Kreativraum. Sicher ist: Je angenehmer Zwischenräume gestaltet sind, desto lieber halten sich die Mitarbeiter dort auf.
Wer seinen Angestellten Raum für Kreativität geben will, muss ihnen darüber hinaus Zeit für Pausen zugestehen. Denn nur wer Zeit hat, kann Zwischenräume aufsuchen und dort abschalten, die Gedanken schweifen lassen und zufällige Begegnungen verarbeiten. Wer von Meeting zu Meeting hetzt oder stundenlang am Rechner sitzt, bleibt zu fokussiert für Zufälle.
Wer auf kreative Mitarbeiter angewiesen ist, muss sich also vom alten Verständnis des Büros als Arbeitsplatz lösen. Dass nicht der Mitarbeiter am besten arbeitet, der am längsten vor dem Computer sitzt, dürfte uns mittlerweile allen klar sein.
Aber wenn wir unsere Angestellten von dort weglocken wollen, müssen wir Ihnen auch Alternativen bieten. Und wenn Sie wissen möchten, wie das aussehen kann, machen Sie sich gerne mal mit unserem Team-Office-Prinzip oder unseren Konzepten für Innovation Spaces bekannt. Oder vereinbaren Sie einen Termin mit uns. Wir erklären Ihnen gerne, wie Sie dieses Konzept auch in Ihrem Unternehmen etablieren können.
Übrigens: Wir haben noch viele weitere Tipps und Strategien für mehr Ideen. Zum Beispiel hier: Achtung, Geistesblitz! 15 Tipps für mehr Ideen
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